Vergaser einstellen/abstimmen

  • Dat mit dem Kabelbinder hab ich schon gemacht, hatte da auch keine Lust auf unnötiges einstellen.

    Sah jetzt nicht aus als hätte da was brutal gefressen, schaus mir mal nochmal genauer an .

    Okay dann teste ich das mal noch am Spanner, Aber ansonsten siehts ganz gut aus.

    Neue Shims rein, richtiger Ablauf beim wieder einbau des Spanners und der Nockenwelle beachten ( was wäre denn die genaue richtige Reihenfolge?) .

    Und dann nochma messen und hoffentlich dann einen super Motorlauf haben👍🏻🫠

  • Wenn sich die Nockenwelle ohne Kette schön leichtläufig per Hand bewegen läßt,

    würde ich den Bock wieder so einbauen wie er war. So hat er sich eingelaufen.

    Der Richtungspfeil dient alleine dem richtigen Wiedereinbau, wie er war.

    In der Lauffläche sind die hinten und vorne gleich (die der 550er kenne ich aber nicht, ich 750)

    im Gegensatz zu den meisten anderen Lagerböcken, die oft eine Ölnut oder eine Ölfase haben.

    Schwierigkeiten im Lauf ergeben sich so nicht.

    Spannerteile: Grate und Flächen leicht glätten.

    Die üppige rote Halbmondschmiere gefällt mir gar nicht.

    Wenn der Kopf schon offen ist, schau mal ob alle Öffnungen/Löcher zwischen den Kühlrippen offen sind,

    oder wie bei mir (750) mit Gusshäuten dicht sind.

  • Den Text von Scheuerlein sollte man zumindest mal Lesen und durchdenken.

    ".............Zusammenfassend möchte ich hier feststellen, vielleicht aber auch etwas übertrieben und zu vereinfacht dargestellt: Bei allen anderen Werkstätten kam es bei den Nocken der Nockenwellen zu Pittingbildung, einhergehend mit Verschleiß der Kipphebel, bei uns zu keinem einzigen Schaden wenn wir das Motorrad von Anfang an betreuen konnten. Abweichend von den Ventilspielvorgaben des Herstellers sind wir noch ein ganzes Stück weit unterhalb der untersten Toleranzgrenze bei der Einstellung gegangen. Dadurch haben wir die bei der Ventilöffnung auftretenden Spitzendrücke drastisch reduziert da wir die sachte Anfahrrampe einer jeden Nocke ausnutzen konnten.

    Durch Verwendung eines großen Ventilspiels wird diese sanfte Anfahrrampe verschenkt und es treten damit die vielfachen Kräfte an der Nocke, am Kipp- oder Schlepphebel, und bei der Schließung des Ventils gilt naturgemäß dasselbe, am Ventilsitz und am Ventil auf...."

    Mir erscheint es zumindest plausibel, dass der Verschleiß an den Tassen tendenziell geringer ist, wenn die Nocken nicht so heftig aufschlagen, oder was meint Ihr?

    Gruß
    Reiner

    Je älter wir werden, desto schneller waren wir früher...

  • Das passt schon so! Die Vorgabe von Kawa ist nicht grundlos so wie sie ist


    Zum Thema generell: prinzipiell schließe ich mich Reiner an. Wobei es meiner Meinung nach auch stark auf die Ventilhubkurve ankommt! Ich hab schon Nockenprofile gesehen die wie ein Hammerkopf einschlagen.... das ist purer Materialmord ( bringt aber Leistung )


    Und zum Thema der Lagerböckchen äußere ich mich nicht weiter ....

    :sshithappens: --- Grüße aus Bayern --- :swarsnicht:

  • Mir erscheint es zumindest plausibel, dass der Verschleiß an den Tassen tendenziell geringer ist, wenn die Nocken nicht so heftig aufschlagen, oder was meint Ihr?

    Gruß
    Reiner

    Wenn man es so einstellt wie vorgegeben, dann ist das in Ordnung.

    ich persönlich würde nie an die obere oder untere Grenze gehen.

    Kawa wie auch die anderen bauen nicht erst seit gestern bikes, die wissen was sie machen und vor allem gehen die immer auf Nummer sicher, also lieber ein Zentel PS weniger, dafür standhaft.

    ZEPHYR-Wer keine hat, ist selber schuld!
    Loud is out, but sound is in!

  • Naja Shims sind schon bestellt, sind dann eher im oberen viertel eingestellt aber wenn das so au okay ist passts ja .


    Andere Frage:

    Geht Epple als Dichtmasse zum Halbmonde wieder reinkleben ?
    Da reichen ja eigentlich ganz kleine Tropfen und die sollten wieder hebenIMG_0082.webp

  • Ich hab mit Rennsport nichts zu tun, habe aber Spaß daran Dinge zu verbessern. Und deswegen lerne ich gerne dazu, von Euch hier genauso, wie von jemendem wie Herrn Scheuerlein. Das Bessere ist nun mal der Feind des Guten ;)

    Die Toleranzen laut Werkstatthandbuch sind ja recht üppig. Und eine Toleranz ist im Grunde ja nix anderes als ein "geduldeter Fehler", eine Abweichung vom Optimum in jedem Fall. - Oder täusche ich mich da?

    Wer Spaß an der Optimierung, Feineinstellung (Tuning) hat, der wird beim Einstellen der Ventile darauf abzielen sein Ideal zu finden.

    Im ersten (Fort-) Schritt wird er sich nicht mehr - wie es möglicherweise die Fachwerkstatt tut - damit zufriedengeben, dass alle Ventile innerhalb der Tolenanzen eingestellt sind. Womöglich eins an der oberen und eins an der unteren Toleranzgrenze. Es erscheint logisch, dass man besser an allen Ventilen ein gleichgroßes Spiel anstrebt.

    Meine Überlegung war zu Anfang, dass man dabei wohl am besten den jeweiligen Mittelwert anstrebt. Ich dachte mir, dass der Hersteller die Abweichung nach oben und unten wahrscheinlich gleichmäßig "verteilt" hat.

    Damit bin ich jahrelang ganz gut gefahren, bis mir Herr Scheuerlein erklärte, was Arthur oben geschrieben hat.

    Ich fordere auch niemanden auf es nachzumachen, doch Herr Scheuerlein ist mit Sicherheit ein sehr erfahrener Mann, dem ich entsprechendes Vertrauen entgegenbringe. Kleines Ventilspiel bedeutet demnach, dass die Ventile etwas länger und weiter geöffnet sind. Gleichzeitig soll das Material geschont werden. - Da ich mein Ventilspiel regelmäßig prüfe, obwohl es sich bei meinem Motor kaum verändert, habe ich keine Bedenken mich an der unteren Toleranzgrenze zu orientieren, was ich seitdem auch tue.

    Einen Leistungsunterschied habe ich aber ehrlich gesagt nicht bemerkt.

    Je älter wir werden, desto schneller waren wir früher...

  • Sag ich doch. Eine Diskussion wie beim Motoröl oder Wetter.
    Die Gefahren von zu engen Ventilen wird unterschätzt. Wer nicht laufend nachmisst, hat irgendwann verbrannte Ventile, weil sich der Ventilsitz leider bei den High-Tech Motoren der Zephyr einarbeitet.

    Ich bin dann mal raus und beschichte die Nocken nun mit Hüftgelenkskeramik. Mal sehen, ob das klappt.
    Ansonsten bemühe ich einen 3D Drucker.

    Finde den Fehler :)

  • Eben! Und wenn man seinen Motor kennt und auch mal zwischen den Intervallen nachschauen kann man auf kleines Spiel gehen.

    Und ja - die Ventile öffnen früher und schließen später. Ergo sind auch die Spülverluste größer? Die Überschneidung ändert sich auch ....

    :sshithappens: --- Grüße aus Bayern --- :swarsnicht:

  • Die Toleranzen laut Werkstatthandbuch sind ja recht üppig. Und eine Toleranz ist im Grunde ja nix anderes als ein "geduldeter Fehler", eine Abweichung vom Optimum in jedem Fall. - Oder täusche ich mich da?

    Besser kann man es nicht beschreiben, klasse Reiner :nummer1_1:

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    Loud is out, but sound is in!

  • Hallo, im zitierten Text von Scheuerlein ist von Kipphebeln die Rede. Sowas haben die Zephyr Motoren nicht. Eventuell geht es im Scheuerlein-Beitrag um einen ganz speziellen Motortyp, vielleicht sogar um eine spezielle, scharfe Nockenwelle. Zwischen Minimum und Maximum ist Optimum. Mir sind bei japanischen Motorrädern mit originalen Nockenwellen Schäden bekannt, durch mangelnde Schmierung oder ein kleines Ventilspiel, dass durch Verschleiß dann auf Null ging.

  • Egal ob Kipp- oder Schleppheben, Tassenstössel mit Shims oben oder unten,

    die Anfahrrampe der Nocken spielt überall die gleiche Rolle.

    Ausser bei modernsten Motoren, diese wenigen Ausnahmen sind Pneumatik-, Hydraulik- oder Magnetventile, bzw. Kombinationen davon.

    Defekte aufgrund falscher (was auch immer man darunter versteht) Ventileinstellung sind bei Kawasaki so gut wie nicht (mehr) bekannt. Ölmangel und kaltes Hochdrehen ausgenommen.

    Mehr Leistung bei großem Ventilspiel: Z.B. LKM macht das anders, nicht.

    Enges Ventilspiel macht leise und verschleissarm, das sollte man aber nur machen, wenn man mitgeschrieben hat wie sich das Spiel die letzten Male verhalten hat und man davon ausgehen kann, dass es nicht/kaum/langsam enger wird.

    Im Endeffekt ist es weder wichtig noch entscheidend.................

  • Servus Leude,

    ich werde wenn dann jetzt die passende Dichtmasse auch mal ankommt , meine Nocjenwelle mit den passenden Shims einbauen.

    Auf was muss ich den achten bzw was sind denn so nützliche Tipps dazu. Soweit ich weiß die Nockenwellen Schrauben mit 15 Nm und die Ventildeckel Schrauben mit 12 Nm.

    Wäre super wenn ihr da eure Erfahrungen oder Tipps weitergeben könntet, danke.


    Gruß Emil

  • Nockenwellenböcke mit 12 Nm festziehen, 15 ist FALSCH ....... 12 Nm für Ventildeckelschrauben ist korrekt aaaaber mit vieeeeel Gefühl


    Gruß, DUKE:smoker:

    nee Zephyr kriegt man immer wieder zum laufen

  • Wie ist es denn mit dem Kettenspanner?

    Ich stauche ihn ja ganz zusammen , und schiebe ich ihn dann einfach grade rein oder wie mache ich das genau?

    hier mal grob die einzelnen Schritte beschrieben

    • - Zündungsdeckel demontieren
    • - Motor auf OT stellen
    • - Ventildeckel abbauen und Ventile messen
    • - Steuerkettenspanner ausbauen, kann sein daß Du dafür am besten den Vergaser ausbaust
    • - Nockenwellen, jeweils nur eine natürlich und beide mit Kabelbinder fixieren, ausbauen und die Ventile einstellen
    • - Nockenwellen nach dem einstellen wieder rein, Böcke mit 12 Nm festziehen
    • - Spanner wieder montieren, Motor drehen und die Ventile alle nochmals überprüfen
    • - wenn alles OK, Spanner wieder demontieren, Rastklinke drücken und Zahnstange nach hinten drücken und Klinke wieder los lassen
    • - Ventildeckel montieren, Schrauben mit 12 Nm anziehen
    • - Spanner mit neuer Dichtung montieren, Schrauben mit 12 Nm anziehen und danach Motor drehen bis der Spanner, durch ein Klick-Geräusch, hörbar nachgespannt hat
    • - dann den Rest wieder montieren


    • Gruß, DUKE:smoker:

    nee Zephyr kriegt man immer wieder zum laufen

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