Zephyr 1100: Kein Standgas und Fehzündungen im Auspuff nach Vergaserreinigung

-- Termine und mehr --

Stammtische: KawasakiS NRW evtl. 18.05.2024 im Bergischen (inkl. Tour) (Details folgen)

Treffen: (27.) 28.-30.6.24: NEUHOF | 25.- 28.7.24: Bad Aibling | ALLE 2024

  • Hallo Zusammen,


    ich bin recht neu in diesem Forum, obwohl ich schon seit geraumer Zeit im Besitz einer Zephyr 1100 bin.

    Leider bin ich den letzten Jahren nur selten dazu gekommen ne Runde zu fahren.


    Hatte bisher nie Probleme mit dem Mopped. Das einzige was mich gestört hat, war, dass mein Vorbesitzer anscheindend ein VergaserKit engebaut und deshalb den Luftfilter geöffnet hatte. Die angesaugte Luft wurde auf diese Weise so gut wie nicht gefiltert. Alle Umbaumaßnahmen, von meiner Seite, haben nur dazu geführt, dass die Zephyr nicht mehr, oder nur sehr schlecht lief.

    So gab ich zunächst auf.


    Vor einger Zeit nun änderte sich das Kaltstartverhalten. Die Geraüsche wurden lauter, der Motor lief unrund und schepperte. Nach 30 - 40 Sekunden lief der Motor dann wie immer. Während dieser Zeit nahm die Maschine kein Gas an.


    Auf zur freundlichen Kawawerkstatt. Diagnose: Vergaserproblem, wahscheinlich verschmutzt.

    Habe die Vergaser in der Werkstatt reinigen lassen. Danach sprang sie besser an, schepperte aber immer noch. Nach Aussage des Meisters sollte ein Innenrohr des Krümmers gebrochen sein, die Vergaser seien in einwandfreien Zustand.


    Lange Rede kurzer Sinn. Habe mich daraufhin selber an die Fehlersuche gemacht (Werkstatt hat übrigens inzwischen dauerhaft geschlossen).


    Ich weiß es gibt bereits etlliche Artikel zum Thema Vergaser und ich habe sie glaube ich alle gelesen, aber leider keinen Hinweis gefunden, welcher mich aus meiner Misere herausgeführt hätte.


    Was ich tat:

    Ich habe die Vergaser auseinandergebaut, in einem Ultaschallbad gereinigt, mir ein Vergaserkit von Keyster besorgt und den Luftfilter wieder in den Originalzustand gebracht.


    - Bedüsung wie original, außen 98 innen 100

    - Neue Leerlaufdüsen

    - Neue Leerlaufgemischschrauben

    - Neue Vergasernadeln

    - Schwimmernadelbohrung poliert

    - Neue Schwimmernadeln

    - Schwimmerstand kontrolliert (alle zwischen 17 und 18mm)
    - Alles was man aus den Vergasern rausschrauben konnte wurde durch Neuteile ersetzt

    - Neue Schiebermembranen für alle Gasschieber

    und

    - Neue Ansaugstutzen zwischen Vergasern und Motor


    Standardeinstellungen laut Werkstatthandbuch eingestellt, also Leerlaufgemischschrauben um 2 Umdrehungen herausgedreht.

    Vergaser eingebaut und Mopped gestartet - sprang sofort an, allerdings konnte ich den Leerlauf nicht einstellen und nach einiger Laufzeit mit choke gab es vereinzelt Fehlzündungen in den beiden Auspuffrohren (nicht zur gleichen Zeit).

    Das Drehen der Leerlaufschraube (schwarzes Rändelrad), nicht der Leerlaufgemischgemischschrauben, führte dazu, dass der Motor zunächst so gut wie gar nicht reagierte und dann ausging.

    Mit Bremsenreiniger auf Undichtigkeiten am und um den Vergaser geprüft.

    Der Synchrontester hat sehr unterschiedliche Ausschläge gezeigt (bei ca. 2000 U/min).


    Schlau gemacht in allen Foren dieser Welt.


    Ich habe nach Ausbau des Vergasers folgende Dinge kontrolliert:

    - Leerlaufgemischschrauben mit Federn, Unterlegscheiben und O-Ringen richtig eingesetzt?

    - "Niederhalter" für die Vergasernadeln verdecken die Bohrung im Schieber nicht?

    - Alle Düsen an der richtigen Position (98er und 100er)?

    - Alle Leerlaufgemischschrauben aufgrund eurer Empfehlung nun um 2,25 Umdrehungen für die äußeren Zylinder und 2,5 Umdrehungen für die inneren Zylinder herausgeschraubt.

    - und die Vergaser mit der "Kugelmethode" vorsynchronisiert (alle kleinen Radlagerkugeln fallen zur gleichen Zeit durch den Vergser, wenn man die Drosselklappen laaangsam öffnet).


    Einbau und Start:

    - Der Motor springt sofort an und läuft mit 2000U/min bei voll gezogenen Choke auf Anhieb rund.

    - Nach einiger Zeit gibt es jedoch wieder Fehlzündungen in beiden Auspuffrohren.

    - Ein Drehen der Leerlaufschraube führt bis zu einem gewissen Grad zur Erhöhung der Drehzahl (ca. 3200 U/min) bevor der Motor ins Stottern gerät.

    - Obwohl die Öltemperatur inzwischen 60°C betrug, konnte ich keinen Leerlauf einstellen. Sobald ich den Choke etwas zurückgenommen haben , ist der Motor ausgegangen.

    - Der Synchrontester zeigte ein angenähert gleiches Verhalten des Unterdruckes auf allen Vergasern (2000U/min).


    Bis jetzt letzter Versuch (Nächster erst Ende der kommenden Woche :)) :

    - Vergaser ausgebaut (gibt es für die Dinger eigentlich keine Klettverschlüsse). Was die Sache übrigens deutlich vereinfacht sind zwei Bleche für den Einbau zwischen Ansaugstutzen und Vergaser und Luftfilterkasten und Vergaser bzw. Eines für den Ausbau wischen Luftfilterkasten und Vergaser. Hatte hier noch zwei breite Abdeckungen eines Kabelkanal zu Hand die hier recht gut funktioniert haben.

    - Alte Bedüsung und Nadeln von Vorgänger eingebaut (Düsen 112,5 Außen und 115 Innen) kommen mir sehr groß vor.

    - Vergaser wieder rein. Luftfilter auf.

    Motor hört sich fürchterlich an. Ebenfalls Fehlzündungen und keine Möglichkeit den Leerlauf einzustellen. Habe diesen Versuch auch schnell wieder abgebrochen.


    Bei allen Versuchen, mit den oben beschriebenen Einstellungen der Leerlaufgemischschraube konnte ich den Leerlauf nicht einstellen und es traten Fehlzündungen auf.

    Mache ich hier einen systematischen Fehler?


    Könnten die Fehlzündungen mit dem Abgasrückführungssystem zu tun haben? Da ich das Mopped nicht warmfahren konnte habe ich den Synchrontester immer angeschlossen, wodurch das Ventil für die Rückführung nie den Unterdruck bekommen hat um zu schließen.

    Ist das Gemsich generell zu fett, wird nicht vollständig im Zylinder verbrannt und zündet erst im Auspuff wenn alles auf Betriebstemperatur ist?


    Durch den Umbau meines Vorgängers auf ein (anscheinden nicht originales) DynojetKit wurden anscheinend die Bohrungen in den Gasschiebern aufgebohrt und haben jetzt einen deutlich größeren Durchmesser als 3mm. Kann es sein, dass ich hierdurch Probleme mit der Einstellung des Standgases bzw. den Fehlzündungen habe?


    Kann man die Bohrung irgendwie wieder SICHER verschließen und neu aufbohren? Wie groß ist die Originalbohrung?


    Um die Bohrung nicht rückgängig machen zu müssen würde mir als Alternative ein neuer Dynojetkit Stage 1 für die Zephyr einfallen. Würde dieser mir den kleinen Düsen und Originalluftfilter funktionieren, oder muss man auf einen anderen Lufilter umbauen?

    Ein neuer Gaschschieber kostet ca.180€ also in Summe 720€! Bei aller Liebe ...


    Ich hoffe irgendjemand hat die Geduld diesen irrelangen Text zu lesen und vielleicht sogar noch den ein oder anderen Ratschlag.

    Von der Länge des Textes kann man die Größe der Verzweifelung ableiten.


    Viele Grüße

  • puhhhh .... das könnte schwierig werden! Fragen wir mal andersrum: aus welcher kommst du? Vielleicht kann mal jemand drüber schauen?


    Ich würde an deiner Stelle mal alles bis auf Nadeln/Nadeldüse/Hauptdüse vom Keyster verbauen, vorne genanntes vom DynoKit. Hauptdüse Dynojet!!! 4x Größe 100 .

    ( Originalnadel & gebohrter Schieber vertragen sich nicht! )


    Andere sache: Falschluft kannst du ausschließen? O-Ringe an den Ansaugstutzen & die Klassiker wie lufikasten nicht eingehängt ect.?

    Alle unterdruckschläuche intakt und angeschlossen bzw. Blind gesteckt?



    Ansonsten: zündanlage ok?

    :sshithappens: --- Grüße aus Bayern --- :swarsnicht:

  • sprit ist gut/frisch? Schon mal neues 102Oktan von der Tanke probiert?


    Hatte ich auch schon mal dass nix mehr ging. Sprit neu und lief wieder!

    :sshithappens: --- Grüße aus Bayern --- :swarsnicht:

  • Hallo,


    vielen Dank für Antwort!!!

    Falschluft, schlechtes Benzin, Luftfilterkasten, Unterdruckschläuche etc. - alles in Ordnung.


    Habe aber natürlich noch nicht aufgegeben und die Vergaser noch einmal ausgebaut (krieg ich inzwischen in ner halben Stunde hin :) )

    Ich habe mir überlegt, dass ja ein systematischer Fehler vorliegen muss, da bei allen ausprobierten Konfiguration die gleichen Symptome auftreten.

    Bin auf die Leerdüse (nicht Leerlaufgemischschraube) gekommen, habe diese ausgebaut und mit den zuvor Verbauten verglichen. Dabei ist mir aufgefallen, dass sie Düsen zwar die gleichen Bezeichnungen haben (35), aber wenn man mit einem dünnen Bezinschlauch durchbläßt, dann kommt vielmehr Luft durch die alten Leerlaufdüsen und durch die Neuen annähernd nichts.

    Ich hoffe nun, dass das Leerlaufgemisch durch den Einbau der alten Düsen wieder in Ordnung ist und ich die Leerlaufdrehzahl wieder einstellen kann.

    Wenn dem so ist, dann lässt die Qualität von Keyster ein wenig zu wünschen übrig und hätte mir die ganze Ein- und Ausbauerei sparen können.


    Allerdings will ich mich hier auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.

    Ich werde die Vergaser gleich wieder einbauen und morgen ganz kurz (Sonntag) testen. Wenn ich genaueres weiß melde ich mich auf jeden Fall noch mal.


    Nochmal vielen Dank auch für die mentale Unterstützung!


    Komme übrigens aus der Nähe von Viersen. Also wahrscheinlich nur ne Tagesreise entfernt ;) .

  • wenn du auf gar keinen Nenner kommst kontaktiere doch mal den User "DUKE" - er is bei dir in der Nähe und man könnte hehaupten dass er bisher jede 11er zum laufen gebracht hat ;)

    :sshithappens: --- Grüße aus Bayern --- :swarsnicht:

  • Fahr zum Duke!


    Leerlauf- und andere Düsen: ICH glaub nicht was drauf steht, sondern was ich gemessen habe.

    (Mikrobohrersatz per Hand linksrum mit Öl)

    Die Kanäle der Leerlaufdüse alle überprüft ? Reinigen nutzt nix, wenn nix durchgeht....


    Wären aber eher keine Fehlzündungen.

  • Hi,


    also es ist nicht einfach in solchen Fällen eine Ferndiagnose zu erstellen aber wenn ich das so lese hat der Vergaser ein Luftproblem und zwar davon zu viel, wenn sie mit Choke läuft und ohne nicht mehr so gut, bekommt sie zu viel Luft. Der Choke reichert das Gemisch mit Benzin an und wenn man diesen dann wieder schließt hat sie, wie in deinem Fall, wieder zu viel Luft.

    Desweiteren ist es auch nicht so gut den Motor so lange laufen zulassen bis sie auf 60° gekommen ist, kann zu Motorschäden führen.

    Du schreibst daß Du sie synchronisiert hast, welchen Unterdruck haben die Vergaser ereicht ? .... sollte dieser unter 2,0 mbar liegen, dann hat dein Vergaser ein anderes Problem, nämlich evtl zieht er Falschluft über die Drosselklappenwellen und zwar meistens zwischen Vergaser 2+3......


    < es ist also dringend erforderlich sich das Ganze life anzusehen, eine Anmerkung sei noch angebracht, eine Ultraschallreinigung alleine ist nicht der Weisheit letzter schluß, oftmals muß da auch noch mechanisch gereinigt werden.


    < übrigens ist eine gehäufte Ultraschallreinigung auch nicht gut für die Vergaser, dadurch kann nämlich die Schmierung der Filzscheiben, welche zur Abdichtung der Drosselklappenwellen dient, abgewaschen werden und sie ziehen dann Falschluft.



    Gruß, DUKE :smoker:

    nee Zephyr kriegt man immer wieder zum laufen

  • hier noch ein Nachtrag, die Synchronisierung der Vergaser muß im Standgas erfolgen, also bei ca. 1000 U/min und nicht bei 2000 U/min.



    Gruß, DUKE :smoker:

    nee Zephyr kriegt man immer wieder zum laufen

  • Hallo Zeferl, hallo Duke,


    danke für eure Tips und Erläuterungen!

    War gestern schon drauf und dran Knochen zu werfen und geweihtes Wasser aus Lourde zu besorgen :/


    Habe gerade (mal kurz) die Vergaserbatterie mit den alten Leerlaufdüsen, der Originalbedüsung (98, 100) und den dazugehörenden Nadeln versehen und wieder eingebaut.

    Ich habe das Mopped für vielleicht 2 Minuten laufen lassen (Sonntag).

    Ich weiß, das ist nicht besonders aussagekräftig, ABER SIE REAGIERT AUF DIE LERRLAUFEINSTELLSCHRAUBE!!! ^^ ^^ ^^

    Und! - Sie scheppert nicht wie zu Beginn meiner "Odyssee"! :)


    Die Drehzal ist also gestiegen wenn ich an der Schraube gedreht habe. Gleichzeitig konnte ich den Choke etwas zurücknehmen und die Drehzahl durch die Schraube wieder erhöhen. Das Verstellen der Leerlaufeinstellschraube (was für ein Wort!) hat sie vorher nicht weiter beeindruckt!

    Ich vermute die neuen Düsen haben viel zu wenig Sprit durchgelassen und damit hat sich genau der Effekt eingestellt, den du oben beschrieben hast.


    Natürlich konnte ich nach 2 Minuten keine Fehlzündungen feststellen, vielleicht hat sich dies ja miterledigt.


    Die Zephyr läuft momentan noch sehr rauh, aber jetzt, da ich hoffentlich die Leerlaufdrehzahl nach dem Warmfahren auf 1000 U/min einstellen kann, kann ich mich nächste Woche ans Synchronisiseren begeben.


    Ich habe die Vergaser nur, mit der oben beschriebenen Methode, vorsynchronisiert damit ich eine einigermaßen passende Ausgangssituation für das "richtige" Synchronisieren vorfinde.


    Was mir noch ein wenig Kummer macht, sind die erweiterten Bohrungen in den Gasschiebern.

    Aber hierüber werde ich mir Gedanken machen wenn es so weit ist. Notfalls könnte ich ja ein Dynojetkit einbauen. Ist ja schell gemacht! :) :) :)


    Zu Keyster:


    Drei der Leerlaufdüsen aud dem Reparaturkit lassen so gut wie keine Luft durch, wenn mann mit einem dünnen Schlauch hineinbläßt. Eine lässt mehr Luft durch, aber immernoch deutlich weniger als die Originaldüsen. Dachte es wäre ein Qualitätskit. :(


    Wenn man das nötige Werkzeug und Wissen hat, scheint es mir wirklich keine Schlechte Idee zu sein alle Düsen vor dem Einbau nachzumessen oder irgendwie zu vergleichen!!


    Nochmals vielen Dank für eure Unterstützung!

    Es ist mir schon klar, dass eine Ferndiagnose in den meisten Fällen nicht möglich ist, aber manchmal hilft es schon, wenn man über die Schwierigkeiten diskutiert, da sich hier neue Blickwinkel ergeben und Funktionsweisen plötzlich einleuchten! :) :) :)


    Ich werde weiter berichten.


    Viele Grüße

  • Zu den Löchern im Gasschieber, es gibt Kupfernieten mit einem Halbrundkopf.

    Vielleicht mal versuchen 4 passende von Durchmesser her aufzutreiben und dann in die Bohrung und von der anderen Seite her mit etwas flachem stauchen, dann wäre das Loch zu und dann ( ich meine 2,8 mm ) aufbohren.

    Denke wenn das richtig verstemmt ist, hält ds auch.

    Ich weiß, ist nicht professsionell, aber eine günstige Lösung.

    ZEPHYR-Wer keine hat, ist selber schuld!
    Loud is out, but sound is in!

  • Auch ich habe vergrößerte Schieberbohrungen.

    Das hat sonst nix mit Keyster oder so zu tun, klar steht das in deren Anleitungen, kann man aber auch unabhängig davon machen.

    Durch das größere Loch zieht es mehr und schneller Luft aus dem Raum oberhalb der Membrane, sie geht schneller hoch und runter. Das kann auch zu schnell werden, der Motor verschluckt sich dann , reagiert hektisch.

    Ist das nicht der Fall, können die Löcher so bleiben!!!

    Der Bohrdurchmesser lt. Keyster soll etwas zu groß sein, ich war da etwas zurückhaltender.


    Probier das mit den Seriennadeln, beurteile das Ansprechverhalten damit.

    Ich hab andere drin..... Keine Dyno.

  • Deine Probleme hatte ich einst auch.


    Schau mal bei Gelegenheit in meinen Thread "die schwarze 11er und wie sie wieder zum Leben erwacht. Dort findest du Antworten auf fast alles was unsere Dickschiffe haben könnten.


    mein Bastel-Marathon


    Die Keyster-Kits laufen nicht mit den Standardeinstellungen. Da kannst die LLG-Schrauben gut eine Umdrehung weiter ausdrehen.


    Wichtig ist, das du die Dichtungsgummis richtig eingesetzt hast und möglichst die originalen Unterlegscheiben benutzen. Die von Keyster sind weich wie Butter.

    Wenn der Motor läuft, schnapp dir Bremsenreiniger und gib einen kleinen Stoß auf die Drosselklappenwellen. Dreht der Motor hoch, hast du den nächsten Schritt erreicht.

    Warnfahren, Motor aus und Ketten&Seilspray auf die Wellenstutzen. Kurz warten, Motor an und ein paar Mal richtig Luft holen lassen.

    Wieder aus und nochmal einjauchen.


    Dann stehen lassen.

    Auf diese Weise könntest du Glück haben das Nebenluftproblem zu lösen. Hält bei mir schon Tausende Kilometer.

    Auch prüfen ob alle Unterdruckschläuche sicher auf ihren Anschlüssen sitzen und auch da angeschlossen sind, wo sie hin gehören.

    Jede Undichtigkeit macht Ärger.


    Die Gummis vor und hinter den Vergasern ebenfalls auf Risse prüfen.

  • Zu den Löchern im Gasschieber, es gibt Kupfernieten mit einem Halbrundkopf.

    Vielleicht mal versuchen 4 passende von Durchmesser her aufzutreiben und dann in die Bohrung und von der anderen Seite her mit etwas flachem stauchen, dann wäre das Loch zu und dann ( ich meine 2,8 mm ) aufbohren.

    Denke wenn das richtig verstemmt ist, hält ds auch.

    Ich weiß, ist nicht professsionell, aber eine günstige Lösung.

    ich habs verklebt und neu gebohrt.

    Bild

  • Zitat

    ich habs verklebt und neu gebohrt.

    Gute Entscheidung.


    Die blanke Verbindung von Kupfer und Aluminium ist problematisch, denn es kommt bei der Kombi es zu einer elektrochemischen Reaktion und es gammelt.

  • Hallo,


    das "Problem" mit den Bohrungen ist eigentlich noch nicht gelöst.

    Ich werde dieses Wochende mal eine Runde mit dem Mopped drehen. Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm.


    Bis jetzt hatte ich mit Vergasern ungefähr soviel zu tun wie ein Schwein mit dem Klettern.


    Wenn ich es aber richtig verstanden habe, verringere ich durch eine größere Bohrung die Dämpfung der Auf/Abwärtsbewegung des Gasschiebers. Also eigentlich die Reaktionsgeschwindigkeit des Schiebers auf Änderungen im Luftstrom. Je größer das Loch, je schneller reagiert der Schieber.

    Meine Frage ist, ob es gut ist die Dämpfung zu manipuliern.


    Vielleicht liege ich falsch, aber ich denke, dass der Schieber niemels ruhig steht, und ständig darauf reagiert wieviel Luft von dem entsprechenden Zylinder angesaugt wird (auch wenn ich den Gasgriff festklemme).

    Verändere ich die Dämpfung, verändere ich somit auch wieviel Luft angesaugt wird und damit verändere ich auch das Gemisch, welches in die Vergaser strömt. Und das Ganze über den kompletten Bereich, egal ob Teillast, Last, keine Last, um fünf Uhr, um acht, im Jumi, im Dezember, 2024, 2025, was auch immer.


    Bei Kawasaki, Keihin, oder wo auch immer, wird man sich bestimmt (hoffentlich) ein par Gedanken dazu gemacht haben eine optimale Einstellung zu finden.

    In meiner kleinen Garage dürfte das, wie soll ich sagen, auch mit sehr, sehr, sehr viel Zeit und Enthusiamus etwas schwierig werden.

    Erdgeschichtlich gesehen dürfte es sich natürlich nur um einen Wimpernschlag handeln bis ich die Lösung habe..... :)


    Danke für eure Tips wie ich die Bohrung wieder auf Originalgröße bekommen könnte.

    Mein Vorbesitzer hat mit der Größe des Bohrers nicht gegeizt und das Loch soweit aufgebohrt, dass der äußere Rand der Bohrung mit dem "Zylinder" des Gasschiebers fluchtet. Nieten werden deshalb wohl nicht in Frage kommen. Epoxidharz? Ehrlich - ich bin ein Angsthase. Resitent gegen Bezin, Rütteln, Temperatuen, .. Wenn hier ein Stück herausbricht, landet es direkt im Zylinder. Hatte das mit meinen BMW. Aufgrund einer, sagen wir wir mal, nicht so richtig fachgerechten Reparatur eines Stellmotors ist ein wenig "Klappe" in den Zylinder gekommen. Fahre jetzt ein anderes Auto.


    Kann man die Bohrung vielleicht zulöten oder zuschweißen lassen, ohne den Gasschieber zu verziehen?


    Wie Eingangs erwähnt werde ich aber erstmal ne Runde drehen um zu schauen wie sich alles verhält. Wenn es kein Rodeoreiten wird, kann ich vielleicht auf rehbraune Zündkerzen verzichten, in der Hoffnung, dass das Gemisch in den meisten Fällen passt.


    Sorry, habe wahrscheinlich schon wieder viel zu viel geschrieben, aber je mehr ich drüber nachdenke ...


    Viele Grüße

    Franco

  • Hallo Franco,

    ich rolle das Ganze mal von hinten auf, ist ja doch einiges ;)

    Also Rehbraune Kerzen, das war einmal zur Zeit des Bleis im Benzin.

    Heute sind die eher dunkel, oder hell.


    Genau,

    fahre mal eine Runde und schaue wie sie läuft, ich denke sie wird zu mager sein, so etwas muß man nicht unbedingt merken wenn es nur minimal ist.

    Das Problem nur, dem Motor tut es auf Dauer nicht gut.

    Manchmal erkennt man es an angelaufenen Krümmern, aber aufpassen, bei Zubehöranlagen laufen die Krümmer auch gerne bei sauberer Abstimmung an, da sie einwandig sind.

    Ich bin auch mal mit gebohrten Schiebern gefahren, meins ist es nicht, die Gasannahme ist ruppig, es reist an der Kette und dem ganzen Antriebsstrang.

    Warum schaust Du nicht nach einer alten Vergaseranlage, Du brauchst doch nur die Schieber.

    Habe erst vor kurzem eine verschlissene für wenig Geld hergegeben.

    Von den Dingern gibt es immer mehr, einfach mal die Augen aufhalten.

    Aber nicht wundern, es werden viele mit 20 - 30000 km angeboten, die kommen alle von den im Netz angebotenen bikes, die auch nur so wenig Kilometer haben.

    Ja, nee, iss klar :happy:


    Und ja, das hast Du richtig verstanden:


    Wenn ich es aber richtig verstanden habe, verringere ich durch eine größere Bohrung die Dämpfung der Auf/Abwärtsbewegung des Gasschiebers. Also eigentlich die Reaktionsgeschwindigkeit des Schiebers auf Änderungen im Luftstrom. Je größer das Loch, je schneller reagiert der Schieber.

    Meine Frage ist, ob es gut ist die Dämpfung zu manipuliern.


    Verändere ich die Dämpfung, verändere ich somit auch wieviel Luft angesaugt wird und damit verändere ich auch das Gemisch, welches in die Vergaser strömt. Und das Ganze über den kompletten Bereich, egal ob Teillast, Last, keine Last, um fünf Uhr, um acht, im Jumi, im Dezember, 2024, 2025, was auch immer.




    Vielleicht liege ich falsch, aber ich denke, dass der Schieber niemels ruhig steht, und ständig darauf reagiert wieviel Luft von dem entsprechenden Zylinder angesaugt wird (auch wenn ich den Gasgriff festklemme).


    Sollte der Gasgriff still stehen verändert sich die Schieberposition normalerweise nicht.



    Bis jetzt hatte ich mit Vergasern ungefähr soviel zu tun wie ein Schwein mit dem Klettern.



    Wenn man sich für etwas interessiert und sich reinkniet, dann wird das so wie bei Dir, man(n) lernt dazu und wird belohnt.

    ZEPHYR-Wer keine hat, ist selber schuld!
    Loud is out, but sound is in!

  • Der Durchmesser der Schieberbohrung definiert die Reaktionsgeschwindigkeit des Schiebers beim Ändern der Gasstellung (unterdruckausgleich)

    Auf die "Endlage" des Schiebers bei konstanter gasstellung hat es keinen Einfluss!


    Das von dir angesprochene "pumpen"der Schieber ist theoretisch vorhanden - wirkt sich in der Praxis aber nicht aus.Kawa hat deswegen (meinerTheorie nach) die gleichläufigen Zylinder unterdruckseitig gebrückt!



    Und was sich die Ingenieure bei der Bemessung der Schieberbohrung gedacht haben ist einfach erklärt! Das hängt mit den Abgaswerten zusammen! Je magerer das Gemisch desto eher kommt es beim Öffnen des Schiebers zum strömungsabriss! Ergo wurden die Schieber soweit eingebremst dass das Abreißen zuverlässig verhindert wird - mit dem Ergebnis einer SEHR phlegmatischen Gasannahme!

    Die Gleichdruckdosen der Z waren ja auch nicht so lahmarschig wie die der Zephyr


    Ein Dynokit wirkt dem entgegen: größere Schieberbohrung und fettere Nadel - deswegen im Bereich der StVZo nicht zugelassen.

    :sshithappens: --- Grüße aus Bayern --- :swarsnicht:

  • Cool,


    danke für eure Eklärungen.

    Wie Dirty Harry gesagt hat, werde ich erstmal ne Runde fahren und dann mal schauen.

    Schauen werde ich auch nach "neuen" Schiebern. Es eilt ja nicht wirklich.


    Was ich noch nicht so ganz verstanden habe, (ehrlich gesagt gar nicht) ist der Punkt mit dem unterdruckseitigem Überbrücken der gleichläufigen Zylinder.

    Geschieht dies über die Unterdruckschläuche? Werden hier die Zylinder 1+4 und Zylinder 2+3 miteinander verbunden um einen Druckausgleich zu schaffen? Mit dem Ziel die jeweiligen Zylinder möglichst gleich zu betreiben? Laufen die Unterdruckschläuche nicht irgendwo alle zusammen?


    Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin eigentlich für alles offen und nicht gegen ein DynojetKit. (Obwohl - Wer für ALLES offen ist kann eigentlich nicht ganz dicht sein)

    Ich hatte aber in letzter Zeit die beschriebenen Probleme und dachte mir es wäre gut erst mal wieder mit der Originalkonfiguration zu starten (wobei mir die Bohrungen jetzt ewtas in Quere kommen).

    Wie sich das Mopped mit oder ohne Dynojet verhält, kann ich nicht sagen. Bin bis jetzt nur mir Dynojet unteregs gewesen.


    Wie auch immer, ich werd auf jeden Fall jeden Tag schlauer (Hoffe ich zumindest).

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