Bei den Freunden hab ich schon gefragt, ich trau mich einfach auch hier:
Zephyr 750, ich suche Rat zur Nockenwellenlagerung.
Kopf und obere Lager sind immer ein Set. Aber ich hab nun mal die zugehörigen oberen Brücken nicht.
Es gäbe genug Köpfe, aber der Kopf, der nun rein soll, hat neu bearbeitete Kanäle, sorgfältig gefräste Sitze, entsprechend geschliffene Ventile,
ist geplant und mit neuen Schaftführungen ausgestattet. Die Belüftungsöffnungen zwischen den Rippen sind optimiert.
Ich weis nur nicht mehr bei welcher Bearbeitung die Brücken abhanden kamen. Keiner war`s.....
Ich möchte die Brücken ohne Ventile einzeln der Reihe nach anpassen, 2 Satz stehen zur Wahl. Klar hat bisher jeder der Ahnung hat, mir davon abgeraten.
Dass die in einem gebohrt sind, ist klar, aber das schließt ja nicht aus, dass sie anders nicht passen.
Handwerklich sehe ich da kein Problem. Ich habe Rohre vorbereitet, etwas unterschiedliche Durchmesser, als Träger für diverse Schleifmittel.
Beim Alu bekommt man ja gut ein Tragbild schon bei ein paar Testdrehungen, wenn vorher poliert wurde. Mit Plastigage kann man messen.
Die unteren Lager sind im Alu-Kopf eingearbeitet, also fluchten die, oben sind 2 x 4 Alu-Brücken mit je 2 Passhülsen.
Schmierung durch große Ölbohrung in der Mitte der unteren Hälfte, keine Verteilrille. Ab da bildet sich der Ölkeil, der insbesonders bei beginnender Drehung die Nockenwelle am Druckpunkt oben/außen schmiert. Bei höherer Drehzahl mittelt sich der Spalt aus, bei 0,2mm Spiel dann also rundum 0,1mm Spalt.
Keine echt schwierigen Abmessungen. Der hydrodynamische Ölspalt ist kein Gleitlagerspalt.
Die vorhandenen Böcke klemmen leicht. Ich sehe da kein Problem, die vorsichtig aufzuschleifen, bis sie jeweils leicht drehen.
Nach dem Klemmen schleifen bis zur freien Drehung, messen, korrigieren, fertig. Kawa gibt da rel. großzügiges Spiel vor:
Lagerspiel 0,100 - 0,141, max. 0,23mm, Höhenschlag max. 0,10mm
Durchmesser Wellenzapfen 21,940 - 22,040 mm. 21,91 mm minimum
Durchm.Nockenwellenlager 22,060 - 22.081 mm. 22,14 mm maximum
In hydrodynamische Gleitlager hab ich mich etwas eingelesen: ETH Eidgenössische Technische Hochschule: https://n.ethz.ch/~webemarc/download/4. ... ag_z_B.pdf
Die verbreitete Meinung, dass hier polierte Oberflächen gut wären, ist ein Irrtum: „…Mikrostrukturierung von Gleitlagersystemen bietet ein bisher ungenutztes Potential zur Reibungsreduktion…“, man denke an das Honen der Zylinderlaufflächen.
Wäre schön wenn jemand dazu Rat geben könnte.
Bisher hörte ich immer nur: Keinesfalls!
Eine echt sachliche Begründung dazu konnte aber niemand nennen.
Ich will nur die oberen Lagerböck auf dem Rohr einschleifen, unten rum passt es ja.
Auf den Übergang Brücke/Kopf werde ich achten.
Ich mache das und dann läuft es, einen Fehlversuch kalkuliere ich nicht ein.
Für was frag ich hier rum???