Beschreibung:
Die Lebensdauer einer Kette kann sehr schnell zu Ende sein. Auch wenn sich mittlerweile die Lebensdauer von Kette und Zahnrädern durch die Verwendung von O-Ring-Ketten und besserer Fertigungstechniken erheblich verlängert hat, halten diese trotzdem nicht ewig. Und da die Nachspannintervalle immer kürzer wurden - und sich schon im “roten Bereich” bewegten - bleibt nur der Austausch der Teile.
Dies wurde auch durch einen einfachen Test bestätigt: Lassen sich (bei korrekt gespannter Kette!) die auf dem Kettenrad befindlichen Kettenglieder schon einige Millimeter abheben ist jedenfalls ein Wechsel fällig. Wann genau dieser Zeitpunkt ist, unterscheidet sich sicher von Bike zu Bike. Viele Faktoren haben auf die Haltbarkeitsdauer einer Kette Einfluss:
Erstmal Reinigung großes Grinsen iesel als Reinigungsmittel ist grundsätzlich möglich, da es die O oder X Ringe nicht angreift.
Wenn dann aber nur dort verwenden wo ein öldichter Untergrund und ein Ölabscheider vorhanden ist.(Denk an unsere Umwelt)
Da es "ewig" dauert bis das Diesel abgetrocknet ist, empfiehlt sich dieses Reinigungsmittel heute nicht mehr so recht.
Als "früher" Ketten noch im Fettbad ausgekocht wurden, war das ok, mit den heutigen O/X-Ring Ketten nicht mehr wirklich zu empfehlen. Der Markt hat genügend andere "ungefährliche" Reinigungsmittel. Waschbenzin hat halt das Problem der Brandgefahr und sollte daher nur von kundigen Händen unter Beachtung der Sicherheitsmaßnahmen verwendet werden.
Hochdruckreiniger haben an der Kette übrigens nichts zu suchen, da die Dichtungen und die Fettfüllung beschädigt werden!
Fahrweise (bei einem eifrigen “Wheelisierer” geht´s sicher schneller)
Art des Bikes (bei einem 125er Chopper hält sie länger als bei einem PS-starken Straßenflitzer)
Art der Kette (Standard, O-Ring, X-Ring oder Z-Ring)
korrekte Spannung und ordentliche Pflege (eine gute Kettenpflege kann das Leben der Kette deutlich verlängern)
Einsatz (nur Schönwetter oder auch im Winter bei gesalzenen Straßen oder gar Geländeeinsatz)
Tipp: Wenn die Kette fällig ist, gleich das Antriebsritzel und das Kettenblatt mit austauschen (die neue Kette passt sich sonst unverhältnismäßig schnell an die ausgeleierten Zähne an. Und das bedeutet eine Verkürzung der Lebensdauer).
Kleine Kettenkunde:
Es gilt, einen guten Mittelweg zwischen geringem Reibwert und langer Haltbarkeit zu finden:
Standardketten:
Haben sicherlich den besten Reibwert. Leider ist ihre Haltbarkeit so gering, dass ihr ständiger Wechsel für Otto Normalverbraucher zu teuer und unpraktisch ist. Diese Kettenart wird eigentlich nur noch im Rennsport verwendet.
O-Ring-Ketten:
Diese sind zwar etwa teurer als eine Standardkette, halten aber etwa 3-4 mal so lange, sind nicht so pflegeintensiv und müssen weniger oft nachgespannt werden. Der Grund liegt in ihrer Bauweise: Zwischen Nietbolzen und Bolzenbuchse befindet sich ein Spezialdauerfett, welches eine lebenslange Schmierung garantiert. Der O-Ring dichtet gegen die Außenplatte hin ab. Der Rest der Kette muss natürlich trotzdem gefettet werden!
X-Ring-Ketten:
Werden auch schon einige Zeit verwendet. Sie bieten gegenüber einer O-Ring-Kette eine über 30% längere Haltbarkeit.
Z-Ring-Ketten:
Sind erst relativ kurz auf dem Markt. Ihre Haltbarkeit liegt etwa 50% über der von O-Ring-Ketten. Auch sind die Kettenglieder spezialgehärtet.
Manche X- oder Z-Ring-Ketten sind schon vorgelängt, so dass es im Betrieb keine Längung mehr gibt (was so gut wie kein Nachspannen mehr bedeutet).
Kettenpflege:
Hier ist Vorsicht geboten, da ein normales Kettenspray die Dichtringe zerstören kann. Daher zur Reinigung und zum Schmieren nur Pflegemittel verwenden, die für die Art der verwendeten Kette zugelassen sind!
Die Kette nur an der Innenseite schmieren und am Besten über Nacht einwirken lassen (das Schmiermittel wandert selbst nach außen. So werden auch die Felge und der Rahmen nicht so verdreckt!).
Durchhang:
Ein typischer Anfängerfehler ist es, die Kette zu spannen, bis sie wirklich straff gespannt ist. Das kann bei Fahrbahnunebenheiten schnell das Getriebeausgangslager zerstören, da kein Spiel zum Einfedern mehr vorhanden ist. Eine zu stramm gespannte Kette kann auch reißen. Das heißt dann gröbere Schäden an der Schwinge, am Rahmen oder am Motorgehäuse - oder auch einen kapitalen Sturz!
Wie groß der Durchhang der Kette bei deinem Bike sein soll steht in der Betriebsanleitung
Welche Kette du verwendest hängt vom Geldbeutel und deinem Bike ab (es gibt etwa nicht für alle Motorräder Z-Ring-Ketten). Je nach Kettenhersteller (die originalen Kettensätze sind meist deutlich teurer) gibt es für bestimmte Bikes nur Endlosketten. Diese sind zu einem Ring vernietet und haben kein Kettenschloss mehr. Solche Ketten werden auch von vielen Fachleuten für alle Bikes über 125 ccm empfohlen.
Da dies bei meinem Bike so ist, wird hier erst einmal der Einbau einer Endloskette beschrieben.
Einbau einer Endloskette
Dazu möchte ich anmerken, dass man/frau den Wechsel selbst (ohne einschlägige Erfahrung und Übung) durchführen kann. Einfach vorher die einzelnen Schritte überlegt, im Reparaturhandbuch einige Details ansehen (Was und wo ist die Schwinge?, Wie baue ich diese aus?...) und dann mit Unterstützung drauflos gewerkelt , Das Ganze war in einer Stunde erledigt ). Überhaupt empfehle ich einen Helfer, da bestimmte Arbeitsschritte dann einfach leichter und schneller gehen.
Achtung:
Wenn du dir das nicht zutraust, bitte die Finger davon lassen! Hol dir einen Freund der sich auskennt, oder lass die Arbeit in einer Werkstatt machen (kostet dich, zusätzlich zum Material, etwa eine Arbeitsstunde, also so rund 80 EUR).
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