Dynajet-Kit bei 550er

Ich wollte meinen Dynajet-Kit ja eigendlich erst einbauen, wenn mein Endschalldämpfer von Thunder da ist, oder wenn ich dann mal geeignete Nockenwellen gefunden habe, weil ich gleich die größeren Düsen mit einbauen wollte.
Nunja, weil der Dolomitenurlaub ja immer näher rückt, und ich mit jeder Veränderung vorher gerne einige Erprobungskilometer zurücklegen möchte habe ich den Kit dann gester verbaut. Mit den großen Düsen.

Dazu wird ein größeres Loch in der Gasschieber an der Unterseite gebohrt, die Düsennadeln werden getauscht, und auch die Düsen gegen kleinere gewechselt. Außerdem wird der Vergaser im Leerlauf fetter eingestellt (Serie ist 1 3/4 bis 2 1/4 Umdrehungen, mit Dynajet sind es ganze 3 Umdrehungen)

Anschließend werden die Vergaser dann frisch synchronisiert.

Was sofort auffiel ist das stark verbesserte Warmlaufverhalten der Kleinen. Der Choke muß nur gezogen werden, damit die Leerlaufdrehzahl auf 1200 Umdrehungen ansteigt. Da läuft sie dann stabil, als ob sie eine große Schwungmasse hätte. Vor einem Jahr noch muße ich sie mit fast 2500 Umdrehungen laufen lassen!!!

Im Fahrbetrieb fällt sofort auf, das etwas anders ist. Irgendwie muß man anders Gas geben, etwas mehr. Aber man gewöhnt sich schnell an das neue Feeling. Irgendwie immer erwas kräftiger.

Ich habe ja schon immer das Problem gehabt, das meine Zephyr zu wenig verbraucht, und dadurch der Motor immer etwas mager läuft, dachte ich. So 4 Lieter, und manchmal etwas mehr war mein Verbrauch. Und wenn da jetzt mehr kommt, dann wird auch wohl mehr Kraftstoff durch die Vergaser rinnen. Ich habe dann gestern und heute 191 Km gefahren, und auf der Strecke 7,78 Lieter Super verbraucht. Also da hat sich nichts negativ verändert, obwohl ich den Motor nicht geschont habe.

Mit den Dynajet ist meine Zephyr in jedem Drehzahlbereich kräftiger geworden. Man kann auch im 6. um die Ecke fahren, und aus Leerlaufdrehzahl rausbeschleunigen. Man kommt aus dem Drehzahlkeller heraus, ohne das es Kilometer dauert, wie füher. Da mußte ich dann in den 4. oder 3. , wenn ich da Sicherheit haben wollte. Auch jetzt aus Serpentinenkehren zu zweit geht da was, wenn ich so 2000 Umdrehungen habe, dann sterbe ich nach der Kurve nicht ab. Aber es gilt nach wie vor:

Eine 550er lebt von der Drehzahl. Wenn ich dann die 6000 Umdrehungen überschreite, dann kann ich jetzt auch im Zweierbetrieb am Berg das Wort kräftig benutzen. Sonst kam mir meine Zephyr nur solo bergab mal kräftig vor.

Das letzte Feingefühl hat sie jetzt noch nicht, aber das wird wohl an den noch zu groß gewählten Düsen liegen. Aber das ändert sich ja wohl bald, wenn der Thunder Endtopf dann mal kommt.

Ach, und noch etwas. Der Motor läuft wesendlich ruhiger, mit weniger Vibrationen.

Also soweit erstmal gut. Ich werde dann ab und an das Kerzenbild mal kontrollieren. Die Düsennadeln kann man ja unterschiedlich einstellen, um auch noch der Rest aus dem Kit rauszuholen.

Ich werde weiter berichten.

Zitat

hi
bin das auch gerade am verbauen, welche düsen waren bei dir original drin?

beim kit sind ja 96er und 100er dabei...welche hasten genommen und welche nadelposition?

gruß
Micha

Ich habe die 100er genommen, weil ich ja noch einen anderen Endschalldämpfer einbauen werde, und als Nadelposition die 2. von oben. Stand bei mir so in der Anleitung Serienmäßig sind ja 108er und 110er drin.

Hast Du denn auch die Leerlaufgrundeinstellung geändert auf 3 Umdrehungen???? Und, wie war die erste Probefahrt???

So, die ersten 888 Km mit dem Dynajet habe ich jetzt abgerissen.

Die erste Euphorie ist verflogen, denn man gewöhnt sich ja schnell an was Gutes ;D, und verlangt dann immer mehr.

Ich hatte ja mit Serienauspuff die großen Düsen genommen, in der Hoffneung, das mein Thunder Schalldäpfer dann doch bald geschickt wird. Aber das kann noch dauern, und mit zu fettem Gemisch in die Dolomiten ist glaube ich nicht wirklich gut, denn die Zephyr wird keine Höhenkorrektur haben, wie ich schätze. Wir fahren ja bis auf 2800 Meter auf das Stilftser Joch, und auf andere Pässe, und ich schätze, das es da Schwierigkeiten gibt, wenn man zu fett fährt.
Also heute die 100er Düsen gegen die 96er getauscht, und die aüßeren Vergaser im Leerlauf etwas magerer gedreht. Innen 3 Umdrehungen, außen 2 1/2. Naja, nach Kawa Logik hätte ich auch nur außen die 96er Düsen reinmachen brauchen, und innen die 100er lassen. Aber den Test lasse ich mir für später.
Was mir außerdem bei den 100er Düsen nicht gefiehl war der schlechtere Warmlauf auf den ersten Kilometern, wo sie nur schlecht Gas annahm. Starten tat sie erst super willig, aber dann Zickte sie etwas. Besonders der Durchzug aus dem Keller konnte sehr begeistern, auch das Temperament bei über 20 Grad Außentemperatur war enorm. Wie sont im Winter bei 5 Grad ohne Dynajet-Kit.
Bei Vollgas kam es mir dann häufig so vor, das der Motor das garnicht alles verwerten kann, was man ihm anbietet. Etwas weniger Gas brachte dann mehr.

Aber das wird ja seinen Grund haben, das die nur die 96er Düsen empfehlen, und das will ich dann in den nächsten Wochen testen.

Wenn dann die 96er wirklich optimal sind, dann wir auch mal die Düsennadelhöhe variiert.

Die 96er Düsen sind dann wieder raus, wegen dürftiger Kraftentfaltung. Ist schon klar, das bei 28 Grad die Zephyr kein Feuer mehr speiht, aber das war heute schon sehr kläglich, im Vergleich zu sonst. Vor alles das Drehmoment hatte sehr gelitten. Wo ich sonst mit Sozia im 5. noch um die Ecke kam, und die Kleine noch kraftvoll aus der Ecke zog war nun Ebbe, so in Etwa wie früher: 3 mal zurückgeschaltet, und immer noch quält sie sich aus dem Drehzahlkeller. Mag ja sein, das mit ner anderen Düsennadelstellug es trotzdem klappt, aber ich war so frustriert, das ich eben noch die 100er wieder verbaut habe, zusammen mit Düsennadel auf unterster Position, und Leerlaufgrundgemisch Außen 2 1/2 und innen 2 3/4 Umdrehungen. So will ich erstmal testen. Sollte das Startverhalten noch unangehm sein, dann werde ich die Leerlauschauben noch etwas weiter zudrehen. Aber ansonsten fahre ich erstmal so. Bei kälteren Temperaturen sollte die Einstellung eh besser passen, da mehr Sauerstoff in der Ansaugluft ist.

Prüfstand wäre theoretisch optimal dafür, aber die Realität ist doch: Ich fahre meine Zephyr zwischen 0 und 30 Grad Außentemperatur, und zwischen 60 und 2800 Metern, bei schwülem, trocknem,... und weiß ich was noch für Wetter. Und die Reagiert da ja schon ganz kräftig drauf. Das heißt wenn ich heute bei den 28 Grad die perfekt abstimme, dann stehe ich wohl bei 10 Grad Außentemperatur auf dem Schlauch. Also werde ich jetzt erstmal fahren, bis ich so einige Klimatische Verhältnisse gehabt habe, und dann weitersehen.

Heute sind wir 120 Km mit der neuen Einstellung gefahren. Die warmlaufphase war immer noch nicht so toll, aber sie zog schon einiges besser- mit einem Loch bei ca 4500 Umdrehungen.

Also nachher die Düsennadeln wieder auf die bewährte 2. Stufe gemacht, und da war die alte Power wieder da. ;D ;D ;D

Das heißt für die Zukunft: Die 3. 4. und 5. Stufe können balda ausprobiert werden, wenn der Endschalldämper da ist. Bei höherem Sauerstoffgehalt in der Ansaugluft wird wohl noch etwas mehr gehen, aber jetzt ist schon schön, wie die Kleine so läuft.

Erfreulich ist ja auch, das man die Nadelposition ohne Vergaserausbau verändern kann. Sitzbank und Tank runter reicht.

Na, dann weitere Lobeshymnden auf Dynajet! ;D

Dyyyyyyyyyyyyyynajet! ;D ;D ;D

Ich war dann gester und heute so 220 Km mit meiner Standarteinstellung unterwegs, und es war wieder toll!

Kalt war es ja nicht, aber ich kann im Moment mit meinem Kaltstartverhalten leben. So 3 Kilometer muß ich den Choke meistens ziehen, dann gehts. Aber das ist schon schwer vorstellbar, was 4/100 im Düsendurchmesser oder die Düsennadel ca 1 mm höher ausmachen. Plötzlich kannst Du im 6. mit 1000U/min um die Ecke tuckern, und die Zephyr beschleunigt. Keine 6 Km Anlauf, bist Du wieder auf 50 bist, ne, aus dem Drehzahlkeller heraus. Einfach so. Oder im 6. Gang mit 40 einen steilen Berg rauf- ganz easy. Die wäre vorher sowas von verhungert! Gäb es keine Ampeln oder Stopschilder, Du könntest immer im 6. Gang fahren. Und das bei 23 Grad, wo die Zephyr eigendlich Schweißausbrüche hat, und nicht will.

Ich fahre heute schön im 6. durch die Gegend, und wenn ich keine Ohren gehabt hätte, ich hätte im Kreis grinsen können! ;D ;D ;D

Die 75er oder erst recht die 11er werden sagen: Hehe, das hab ich doch jeden Tag. Stimmt, aber ne 55er hat eben dieses breite Spektrum. Jetzt von gut 1000 bis über 12000 Umdrehungen so von jetzt auf sofort. Tucker tucker- Kreischhhhhh! ;D
Aber wenn es kühler wird ist aber schon spührbar. Gestern Nacht so nach 10 war es ja schon recht frisch, und da ging es eben noch besser.

Aber irgenwie verstehe ich nicht die Empfehlung von Dynajet mit der Düsenwahl. War bei mir Käse, vor allem die Leerlaufgemischschraube auf 3 Umdrehungen war Oberkäse.

Toll das Du das klargestellt hat, Herr Oberlehrer. ;D

Danke.

Wischmop von Dynajet???:P ;D ;D

Einer muß hier ja aufpassen, das alles mit rechten Dingen zugeht.

Zitat

Ist gar nicht gut für den Motor! Dadurch verschleißen die Kolbenringe wesentlich schneller.
Choke rein-> starten -> 1Min. in stand laufen lassen bei 2000U/min. Danach losfahren und nach 300m den Choke raus.
An der Ampel hältst du das Standgas mit den Drehgasgriff.

Gruss Plassi

Da hatte ich mich wohl nicht genau genug ausgedrückt. Wenn ich dahinrolle, dann mache ich den Choke natürlich wenn es eben geht ganz rein, bloß wenn ich anhalten muß, dann muß ich den jetzt eben etwas oder auch mal stärker ziehen. Das hängt wohl mit dem Lerrlaufgemisch zusammen, dessen optimale Einstellung ich noch nicht gefunden habe.
Drehe ich die Schraube zuweit rein, dann ist sie zwar schnell ohne Choke fahrbar, dreht aber nach dem Start ungesunde 3000 Touren. Drehe ich sie zuweit raus ( Laut Dynajet 3 Umdrehungen) dann läuft sie nach dem Start wie ein Schiffsdiesel im Leerlauf, öddelt aber in der Warmlaufphase wie ein Hengst mit Schluckauf auf den ersten Kilometern rum. Ich bin jetzt zwischen beiden Extremen bei der Einstellung in der goldenen Mitte. Das ist dann die Feinjustierung.

Der Dolomiternurlaub ist vorbei. Wir haben fast 2000 Km zurückgelegt in den Bergen. Hin und zurück per Anhänger, den das wäre zu heftig gewesen. Meine Bedenken, die Zephyr wäre jetzt zu fett eingestellt gewesen wurde mehr als entkräftet. Klar schwanden bei zunehmender Höhe die Kräfte, aber 2800 M auf dem Stilfter Joch sind ja auch nicht ohne. Wir sind ja fast immer zu zweit gefahren, und bei den vielen Kurven und Kehren macht sich der Düsenkit dann sehr positiv bemerkbar. Wo ich im Letzen Jahr dann 2 oder 3 Mal zurückschalten mußte reichte jetzt ein Mal. Oder sie zog auch so durch, weil wir durch die anderen Reifen jetzt ja etwas zügiger die Kurven nehmen konnten.

Der Verbrauch war sehr gering, anders als ich vermutet hatte. Man fährt ja sehr viel mit Motorbremse, und andererseitz geht es ja oft steil hinauf. 3,9 Lieter war der höchste Verbrauch, 3,14 Lieter der geringste auf einer recht langsamen Passtour, wo wir oft nur 50 Km/H führen, weil es so kurvig war. 3,56 Lieter hatte ich solo auf der Brentarunde verbraucht, wo ich ansich recht zügig gefahren bin.

Fazit: Bei Bergtouren bring der Düsenkit dann am Meisten. Ich bin nach wie vor begeistert. ;D

Gestern habe ich dann die Düsennadel noch einmal verschoben, und siehe da: richtige Richtung! ;D Bei 8 Grad den Choke nur minimal gezogen, um die Drehzahl etwas anheben.

Dann sofort reingeschoben, und langsam warmgefahren. Die Gasannahme viel harmonischer, jetzt ganz rund. Passt, obwohl ich schon 5000 Km keine Vergaser mehr synchronisiert habe, und beim Umwechseln der Düsennadeln ja auch wieder etwas Druck auf die labberige Vergaserverstrebung ausgeübt habe.

Und der Motor ansich? Schwächer ist er mit Sicherheit nicht geworden. Lief gestern Abend echt supergut. Aber da war die Luft ja optimal, schön kühl und eher feucht. Sie dreht noch williger in den roten Bereich als früher.
Ich hatte eigendlich gehofft, das das Vorderrad so ab 9000 Touren wenigstens im 1. Gang abhebt, aber soweit sind wir dann noch nicht Vieleicht sollte ich einen Z Lenker montieren, um das Vorderrad mehr zu entlasten.

Ich werde erstmal so weiterfahren, und auf das Kerzenbild achten, auch mal Co messen. Es gibt ja noch einige andere Einstellungen zu testen.

Schauen wir mal, denn es lohnt sich