Moin,
hatte mich ja schon unter "Sonstiges" vorgestellt und wollte - auf vielfachen Wunsch - für die interessierten "Nachahmer" hier mal etwas näher auf den bei meiner 11er montierten Flachschiebervergaser eingehen.
Zuerst hatte ich offene Ansaugtrichter verbaut. Um den Motor zu schonen bin ich dann doch auf K&N-Luftis umgestiegen. Leider "fressen" die K&N-Filter (verglichen mit den offenen Trichtern) doch etwas Leistung. Der Motor kam mir weniger "lebendig" vor. Aber man kann nicht alles haben... .
Um es kurz zu machen: Der RS 36 Vergaser zieht die Wurst vom Teller ! Aber es gibt auch wenige Nachteile, die nicht unerwähnt bleiben sollen:
- höhere Handkräfte beim Gasgeben erforderlich
(egal, weil mein VW Scirocco hat auch keine
Servo) ;D
- Entleeren der Schwimmerkammern bei den
Zylindern 2 + 3 ist etwas umständlich
- Vergaser verstellen sich gerne mal durch
Vibrationen
- höherer Kraftstoffverbrauch
Das wars aber auch schon. Es überwiegen die Vorteile, vor allem der brachiale Schub !
Man muß wirklich lernen, damit umzugehen. Im Stadtverkehr ist erhöhte Vorsicht geboten. Über 3500 U/min sollte man in bevölkerten Gegenden tunlichst vermeiden, weil es dann schwierig werden kann, die Fuhre rechtzeitig zum Stehen zu bringen.
Kaltstart geht ordentlich. Das wichtigste: Der choke ist da, wo er hingehört nämlich unterm Sitz und nicht am Lenker. Ist der Motor erstmal etwas warm, ist´s mit der Gasannahme heftig.
Für die korrekte Abstimmung ist unbedingt ein Prüfstand bzw. ein Motortester erforderlich. Alles andere ist Pfusch. Ich halte auch nichts davon, die K&N-Filter "einfach so" anstelle der Serienfilter zu verbauen. Das Gemisch wird zu sehr abgemagert, die innere Kühlung des Motors fehlt, und der Motor wird zu heiß. Ich habe deshalb schon beim Wechsel von den offenen Trichtern zu K&N nochmals die Hauptdüsen verändert. Beim RS kommt man gut von unten an die Hauptdüsen heran, ohne den ganzen Vergaser zerlegen zu müssen. Die Synchronisation ist nichts für Grobmotoriker, weil der Mikuni-Vergaser sehr empfindlich ist.
Die Einstellung erfolgt von oben mittels Schlitzschrauben. Ich habe zur Synchronisation einen elektronischen Motortester von "Souriau" verwendet. Das ging sehr gut und exakt. Das oft beobachtete "Verschlucken" bei der Gasannahme habe ich gar nicht feststellen können. Die Kiste schnurrt (auch im Leerlauf) wie ein gepflegter Schiffsdiesel. Und was hat das ganze leistungsmäßig gebracht ? Meine Zephyr hatte mit den offenen Trichtern und polierten Einlasskanälen 108 PS und eine derbe Drehmomentkurve. Man kann da auch noch mehr rausholen, aber das möchte ich diesem klasse Motor gar nicht zumuten. Wer mit dem Gedanken spielt, einen solchen Umbau zu machen, sollte unbedingt auch das Fahrwerk verbessern. Verstärkte Kupplungsfedern machen auch Sinn. Wer jetzt noch Fragen hat, kann diese gerne an mich richten.
Gruß
Frank