Beiträge von Theo CH

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Stammtische: Süd-West 22.11. Königsbach-Stein | Bayern Süd-Ost 07.12. München | KawasakiS NRW 07.12. Willich

Treffen 2024: ALLE 2024

Treffen 2025: 26.- 29.6.25: Neuhof

    Endspurt 2

    Die 750 DOHC Schildchen habe ich im Zubehör gekauft. Ziemlich teuer in Deutschland und die Beschreibung sagte nichts über das Material. Deshalb hab ich die direkt in Japan bestellt (meine Tochter spricht diese Sprache - woher auch immer das Kind die Sprachbegabung hat - von mir nicht). Mit Versand, Zoll und Mehrwertsteuer habe ich dann satte 5 €­ gespart! Die Kawasaki Schildchen auf dem Tank lagen noch in der Asservatenkammer. Mussten nur neu gelackt werden. Die Schrauben sind Fake. Alles mit Karosseriekleber angeklebt.

    750DOHC_ergebnis.JPG Tank Kawasaki_ergebnis.JPG

    Und hier das Endergebnis:

    ungleiche Schwestern.JPG


    Nächste Woche gehts zum TÜV und dann muss ich mal ein bisschen testen. So richtig zufrieden bin ich mit der Gasannahme noch nicht. Nur lässt sich das auf einer Parkplatzrunde ohne Kennzeichen auch nicht wirklich testen. Schaun wir mal. Ich denke, im Zweifelsfall kriege ich hier Hilfe. Vergaser sind nicht meine Kernkompetenz (die Turbo hat Spritze, die GPZ 1100 und auch meine Yamaha GTS 1000)
    on the road
    Theo
    by the way: wenn irgendwo ein preiswertes Objekt rumsteht - noch alles original da und Motor platt oder so - die nächste kriegt eine Spritze....

    Endspurt 1!

    So kamen die Teile vom Lackierer zurück. Der Tankdeckel war auch auseinander, weil das Kläppchen nicht richtig zuschnappte und um einen Winter Sonntag zu füllen wurde das komische Struktur Schwarz passend gegraut:

    Kotflügel_ergebnis.JPG Seitendeckel_ergebnis.JPG Tank roh_ergebnis.JPG Tank von oben_ergebnis.JPG Tankdeckel_ergebnis.JPG

    Und hier jetzt die Fotos vom fast fertigen Fahrzeug. Fotos von Ende März - ich musste mich beeilen, bevor die Sonne untergeht. Ich hätte die Fingerabdrücke und Fettreste von den polierten Teilen vorher ab machen sollen:

    Zusammengesteckt 1.JPG Zusammengesteckt 2.JPG Zusammengesteckt 3.JPG

    Um die zehn Bilder voll zu machen noch das Heck und die Lima nachdem auch die Schildchen neu lackiert worden sind:

    Heck_ergebnis.JPG Lima deckel_ergebnis.JPG
    on the road
    Theo

    Das Blau-Grün auf der Zephyr war schon mal nachlackiert - meiner Ansicht nach sehr nah am 91er original Lack und auch sehr ähnlich dem Lack einer Z650 die mir als Design Vorbild vor Augen schwebte. Ich fand den aber trotzdem nicht so richtig schön. Ich wollte was grüneres. Entschieden habe ich mich dann für "Jaguar emerald fire green".
    Im Tank waren nur zwei ganz kleine Beulchen, die man ohne Aufwand mit Feinspachtel ebnen konnte, ansonsten habe ich vor dem Lackieren nur mit 1000er Nassschleifpapier angeschliffen. Wasserlack mit 2K Klarlack. Wasserlack mit Aceton verdünnt. Trocknet schneller und lässt sich als "Nicht Profi" besser verarbeiten.


    erste Lackschicht_ergebnis.JPG und die Folgen von Alkohol (der Kater schaut abwertend) blau_ergebnis.JPG Griff_ergebnis.JPG

    Das Design Vorbild sollte eine Kawasaki Z650 sein, tatsächlich wurde gerade im Frühjahr bei RH so etwas lackiert. Nur ist die Form des Tanks ja doch anders. Es gibt keine echten Vorlagen und an die exakten Farben wollte ich mich eh nicht halten. Um beide Seiten exakt Spiegelbildlich zu lackieren, habe ich eine Tankseite mit Papier und Holzleim "eingehaust". Darauf mit Klebeband die Position der Streifen markiert. Am Rand der Streifen habe ich jeden Zentimeter ein Loch gestochen, sodaß ich mit einem Bleistift die Lage des Streifens auf dem Tank markieren konnte. Anschschliessend die Schablone abgenommen und "umgekrempelt" und auf die andere Tankhälfte geklebt. Dafür geht wieder ein ganzer Sonntag drauf. Abkleben der Linien geht nur mit professionellem Abklebeband aus einem Lackladen. Hatte 3; 6 und 9 mm breites Band. (@ Admin: ich habe die Erlaubnis, das RH Foto zu verwenden)

    Z650 B1 RH Lacke.webp Schablone bauen_ergebnis.JPG güner Streifen_ergebnis.JPG

    Die grüne Farbe ist "Santos" grün von VW. Die wurde früher gerne statt des originalen "Lime green" von Kawa verwendet. Im Keller stand noch ein Rest rum. Man kann es auf den Fotos nicht sehen- ich habe noch Klarlack mit einer winzigen Menge "Mica arctic silver Effekt" übergesprüht (Wir haben diese Effekt Pulver in der Firma - Kosmetikbranche..). Damit passt das schrille grün besser zum Jaguar grün. Und dann muss die ganze Abkleberei runter und neu für den zweiten Streifen geklebt werden. Da wurde wieder das Audi grau genommen. Ich persönlich hätte lieber was Gold stichiges verwendet. Kunde ist in diesem Fall Königin...

    Streifen fixiert_ergebnis.JPG Das ganze Spielchen auch noch mit dem Heckbürzel. Jetzt sieht das auf 10 Meter Entfernung alles ganz toll aus. Aber Garten Lackierung hat immer Einschlüsse (du siehst nicht ein Insekt - aber im Lack stecken die Drecks Viecher. Da kriegt der Begriff "Insektensterben" ganz neuen Sinn Inhalt) und ein paar kleine Nasen waren auch drin.

    Eimer Wasser 1000er Nassschleifpapier und die Macken rausschleifen. Ich hab einen guten Draht zum Lackierer hier im Dorf. Der hat mir dann die finale Schicht Klarlack draufgemacht. Isa kann das einfach besser. Und wenn man die Teile ordentlich angeschliffen anliefert, hält sich der Kurs dafür auch in Grenzen.
    Mal wieder sichern
    on the road
    Theo

    So langsam verlier ich nur ein bisschen den Plan, was ich alles pinseln wollte.
    Fang ich heute mal mit dem eingebauten Federbein an- hier bitte ich auch mal um Input. Verbaut und eingetragen ist ein Hagon Federbein. Eignetlich sind die originalen Federbeine doch ganz gut. Bei Hagon bin ich mir da nicht so sicher. Und gebrauchte Originale kaufen ist so wie die Katze im Sack. Und die guten aus dem Zubehör sind mir einfach zu teuer.

    Sind die Federn eigentlich so richtig eingebaut? Auf den meisten Bildern im Netz sind die engen Wicklungen unten.

    Hagon_ergebnis.JPG

    Auspuffkronen von einer Z650SR - die Z650 aus den 70ern hatten nur 6 mm Stehbolzen. Entsprechend die Löcher in den Kronen nur 7 mm. Habe ich auf 8,5mm aufgebohrt. Bloß nicht zuviel wegnehmen - Schwitz-


    Auspuffkronen_ergebnis.JPG

    Ansicht von hinten - Die Innenbeleuchtung des "Katzenauges" wird natürlich zum TÜV Termin deaktiviert. Das rote Glas ist original mit E- Nummer

    Rücklicht non TUV_ergebnis.JPG

    Die Birnchen in den Armaturen gegen LEDs getauscht. Das bringt einfach schönere Farben, vor allem beim Fernlicht. Kommt auf dem Foto leider nicht so rüber.


    Armaturen_ergebnis.JPG

    Neue Kette und Kettenrad von Stealth. Bei dem Sack teuern vorderen Versatzritzel kommt es jetzt auch nicht mehr daruf an. Wer genau hinschaut: Die Anguß Relikte auf den Rippen vom Ruckdämpfer Gehäuse wurden geglättet. Hatte im Winter bei Regen sonst nichts zu tun...

    Stealth_ergebnis.JPG
    Der Tank war relativ gerinfügig rostig. Wenn der Rost noch nicht so dick sitzt, reicht es, den Tank zu entölen (mit einem Liter Aceton ausschütteln) und dann mit konzentrierter Phosphorsäure zu behandeln. Geber und Benzinhahn natürlich vorher raus und mit Blindplatten verschliessen. Unter den Tankdeckel lege ich einfach einen einmal Gummihandschuh. Auch bei Phosphorsäure sollte man Handschuhe und Schutzbrille tragen, auch wenn die bei weitem nicht so gefährlich ist, wie die meisten Leute glauben. Wenn was über die Finger läuft, kann man das ohne Panik abwaschen. Nur alte Sachen sollte man tragen. Auf schwarzen Jeans und T-shirts macht das rotbraune Flecken. Von dieser Sorte Kleidung hab ich inzwischen viel. Ein gutes Indiz, wie sauber man gearbeitet hat. Die graue Schicht im Tank ist Eisenphosphat, das gibt einen leichten Korrosionsschutz. An den helleren Stellen war vorher Rost. Der Trick beim Phosphatieren ist vor allem, die Restsäure möglichst schnell wieder aus dem Tank zu bekommen, den dann trocken zu legen und mit WD40 einzuölen, bevor er wieder montiert wird. Ich mach da mal einen separaten Post zu. Auch woraus die Chemie Cocktails der Tankbeschichtungskits bestehen und was Vor und Nachteile sind. Ich beschichte inzwischen nicht mehr.

    Tank innen_ergebnis.JPG
    Erstmal sichern und was zu trinken holen. Gleich gehts weiter mit Lack.
    on the road
    Theo

    Weiter mit Restaurierung

    Kleine Teile, die neu lackiert werden müssen beize ich gerne durch Einlegen in konzentrierte Ameisensäure ab. Wer das nachmachen will: Vorsicht! Ich weiss schon was ich da mache, auch wenn ich das Chemiestudium abgebrochen habe, weil ich zu schlecht war... Ameisensäure zieht ruck zuck in die Haut ein und ätzt dann von innen. Salzsäure ist da viel harmloser. Handschuhe, Schutzbrille und draussen arbeiten. Dafür ist die Umweltgiftigkeit gering. Man kann alle Metalle abbeizen, inklusive Zinkdruckguss. Gut mit viel Wasser abspülen. Kunststoffe werden schnell zerstört. Als Beispiel habe ich nur ein Bild von einem GPZ 1100 Deckel, der ein paar Stunden in Ameisensäure lag:

    Ameisensaeure.webp

    Aluteile strahle ich dann immer nochmal kurz mit Glasperlen. Auf der angerauhten Oberfläche hält die Grundierung besser. Eine Menge Kleinteile:

    Kleinteile.webp

    Die Felgen habe ich mit rotierenden Nylon Drahtbürsten entlackt. Einfach zu groß für ein Ameisensäurebad. In dem Zusammenhang muss ich "Z-Achim" vom Kawasaki Z-Fachforum für die Tipps zur Ameisensäure und zu den Nylonbürsten danken - nicht alles ist auf meinem Mist gewachsen. Die orangenen groben Bürsten gibt es in dem Baumarkt mit drei Buchstaben, die blaugrauen feineren im Baumarkt, der sich Haus nennt. Die Schleifmöpse Körnung 320 und 600 habe ich im Netz geschossen. Dann braucht man nicht mehr ganz soviel mit der Hand schleifen, bevor man mit dem Polieren anfangen kann. Trotzdem habe ich pro Felge einen ganzen Samstag gebraucht. Und wenn ich noch mehr geschliffen hätte, wäre es noch besser geworden.

    Nylonbürsten_ergebnis.JPG Schleifmöpse_ergebnis.JPG Felge vor Lack.JPG

    Bei der Gelegenheit haben die Felgen auch neue Lahger bekommen, alle Bremssättel wurden mit Rep Sätzen überholt. Gummiteile, die mit Bremsflüssigkeit in Berührung kommen, sind aus EPDM - übliche O-Ringe sind sonst aus NBR. EPDM verträgt keinerlei Mineralöl. Deshalb bei der Montage immer spezielles Bremsenfett verwenden. Da hängt das Leben dran.

    Backwerk.JPG Felgen lackiert.JPG Repsatz Bremsen.webp

    lecker Bremsscheibenbackwerk... Die Skalierung in der Vorschau tuts nicht wie ich will. Macht nix. Bei der Farbe habe ich das aktuelle Audi Daytona grey gewählt. Etwas heller als der Rahmen und mehr Effekt drin. Zum Ausbessern des Rahmen dann trotzdem die empfohlene BMW Farbe aus dem Forum hier. In dem Zusammenhang: RH Lacke ist im Nachbardorf und der Präsi vom Motorradstammtisch hier gehört zur RH- Familie. Leider konnte er den Laden nicht selbst übernehmen, weil er den Unterschied zwischen rot und grün nicht kennt- shit happens. Theo beim MSD: Motorradstammdisch.

    Noch ein paar Fotos von polierten Teilen, dann ist Schluß für heute. Der "Waschmaschinen" Deckel ist natürlich nur Show, weder TÜV noch Alltagstauglich. Der Zündungsdeckel und LIMA Deckel stammt von einer Z750 LTD ca. BJ 83. Waren in einem fürchterlichen Zustand. Der Lima deckel war mal verchromt - Zum grössten Teil abgeblättert. Der Zündungsdeckel war schwarz gestrichen. Den originalen Kupplungsdeckel musste ich gezwungener Maßen gegen einen GPZ 750 Deckel tauschen. Durch die Z400 Getriebeeingangswelle liegt die Kupplung ca 1 mm weiter innen. Damit funktioniert der Kupplungsmechanismus der Zephyr nicht mehr. Die Klaue greift nicht. Im GPZ Deckel ist ein Mechanismus mit Zahnstange verbaut. Damit geht es. Und neuen Kupplungszug. Die Liste der Ausgaben wurde länger und länger...

    BremseSchalthebel.webp polierte Teile.webp
    Maximale Anzahl Bilder erreicht. Dann reiche ich noch einen Kurzpost nach...

    Hallo Mac,

    Zitat

    Feurwache 3 (Münster Str.)


    Zivildienst 1985/86 - AWO Liststraße. Harte Zeit. Den Konsum unzulässiger Rauchwaren ich aber recht früh wieder eingestellt. Ich habe dann lange Zeit (nach abgebrochenem Chemiestudium) bei dem grossen Seifen Hersteller in Düsseldorf Wersten gearbeitet. So kommt jetzt doch noch was an Lebenslauf zusammen. Mir fällt nie was ein, wenn ich Vorstellungsgeschichten schreiben soll.... Den Moped Führerschein habe ich während des Zivildienstes nachgeholt und dann eine Yamaha SR 250 gekauft. Mehr Kohle war nicht da. Immerhin bin ich damit auch bis in die Dolomiten gekommen. 1989 hab ich dann eine Suzuki GS 550 Bj. 79 gekauft. Damit bin ich (mit meiner damaligen Freundin , spätere Gattin, jetzige Ex) bis in die Camargue gefahren. P. schon mit der besagten GPZ 400. Irgendwo kommt der Nagel ja her. Und damals hatte mich schon in die Turbo verguckt. Aber jeder sagte "O Gott lass die Finger davon, unfahrbar, dauernd Turbo kaputt". Dann wurde ich Pappi und hatte plötzlich Angst Motorrad zu fahren. Deshalb bin ich auch bis 2006 fast nicht mehr gefahren. Unverhofft lief mir wieder eine Turbo über den Weg. Gerade Ehe Frust, da kam mir das gelegen. Für kleines Geld. 1500€. 2007 bin ich - inzwischen geschieden - in die Schweiz gezogen. Beim Rückweg vom Turbo Treffen 2008 ist mir dann der Motor wegen gebrochener Ölleitung verreckt. Da begann dann die intensive Schrauberei an diesen Motoren. Jahrelang hatte ich vorher eigentlich nur an schnellen Autos geschraubt. Das sind jetzt vergangene Zeiten: http://castrol%20haugg%20cup
    Einstellen weiter schreiben. Gestern ist mir schon ein Beitrag ins Daten Nirwana gefallen..
    on the road
    Theo

    Hallo Mac,

    Zitat


    Oh, das ist nicht weit, stimmt. Nur dass Gellep-Stratum am anderen Ende von Krefeld liegt

    Von 1986 bis 2007 habe ich in Düsseldorf gewohnt. Zwar im Süden, in der Nähe Uni Klinik, aber meine (Ex)- Schwiegereltern wohnen in Kalkum. Und dann wirst Du auch den Blick aus meinem "Düsseldorfer Wohnzimmer" kennen:


    Wohnzimmer.webp Ich krieg schon wieder Speichelfluß...


    heute kommt nur noch ein Foto aus dem Gruselkabinett. Alternative Verdrehsicherung linke Armatur - wenn man durch falsch gebohrtes Loch den Sicherrungsstift zerdrückt hat:
    linke Armatur.webp
    on the road
    Theo

    Offenbar ist die Zephyr irgendwann einmal verunfallt. Auf jeden Fall war die Lampe gebrochen und Spiegel und Armaturen stark verkratzt. Deshalb zwischendurch mal ein paar schöne Fotos, die Lust auf das fertige Moped machen können.

    Neue Lampe aus dem Zubehör, Klarglas, so modifiziert, das die original Befestigung verwendet werden kann, die Unterteile der Armaturen vom Chrom befreit, gespachtelt und lackiert (Audi Daytona grey), Blinker von einer Z200 Bj. 81.

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    Bisschen Blinkblink muss sein - das Töff habe ich für ein Mädel fertig gemacht...

    Jetzt zum Lenkkopfdrama. Ich schneide das untere Lager immer mit der Drehmelschleifscheibe an und sprenge dann das Lager mit einem stumpfen Meissel. Als ich dann das Lager runtergedrückt hatte, habe ich im ersten Moment gedacht, ich hätte irgendwas an der Waffel:20191103_143105.webp

    Mein Schnitt ist schmal und geht nicht ganz durch das Lagermaterial und trotzdem ist in Schnitt im Lagersitz. Immerhin in einem anderen Winkel als mein Schnitt. :patsch: Warum nur? Mit der Flex an Lebenswichtigen Teilen rumfummeln. Sowas gibt eigentlich Haue. Ich habs als noch nicht kritisch befunden - gut ist das nicht. Und das ist nicht die einzige Stelle. Und die vorhanden Lager waren offenbar roh eingekloppt. Dafür nehme ich mein Radlager Werkzeug. Eignet sich hervorragend

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    So jetzt erst mal Schluß für heute. Muss mit den Nachbarn Dart spielen und Bier trinken. Wie unangenehm.. :thumbup:
    on the road
    Theo

    Zitat

    Wie Theo das alles mit dem Handy einstellt, inkl. Bilder, etc.


    ?? Ich sitz schon vorm Rechner - wenn auch Corona bedingt mit kleinem Bildschirm und Hochformat. Der grosse Bildschirm ist am "Home Office" Rechner. Bin übrigens in Aldekerk geboren - schlappe 20 km von Krefeld - da wo man nicht zum Lachen in den Keller geht. 8 Jahre noch, dann zieh ich wieder an den Niederrhein....

    Dann erst mal wieder rein mit dem Motor. Vor zehn Jahren habe ich sowas noch mal eben mit Musklkraft erledigt. Jetzt keine Chance mehr. Also Kettenzug kaufen...

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    Um mehr Platz zu haben, kam der Ventildeckel erst danach wieder drauf. Wie bei den Motoren üblich, war eine von den Gewinden vom Steuerkettenspanner durchgedreht. Überhaupt war irgendein Vorbesitzer Freund übertrieben hohen Drehmomentes. Ist Sack teuer, aber das Geld Wert: Time Sert Gewinde Buchsen von der Firma aus dem Hohenlohischen. Einmal benutzt, nie mehr Helicoil. Ist vieleicht ein bisschen Werbung- es lohnt sich!

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    Die abgeschrägten Flächen des Steuerkettenspanners neigen dazu, zu fressen. Eigentlich kein Wunder, zwei gleiche Materialien, die schlecht geschmiert aufeinander bewegt werden fressen immer irgendwann. Dann bewegt sich nichts mehr, die Steuerkette wird schlecht gespannt und es rasselt. Man kann dann manuelle Spanner einbauen, die es im Zubehör in Amiland gibt. Ich halte da nichts von. Die Vorspannung soll flexibel sein. Die Ingenieure haben sich da schon was bei gedacht. Und das Einstellen der manuellen Spanner ist alles andere als simpel. Also das Übel an der Wurzel fassen. Den "Quer" eingebauten Schubstift aus Messingbronze nachfertigen war die Idee. Dazu muss der Winkel absolut exakt stimmen. Aus einem dickwandgen Stahlrohr habe ich dazu eine Art Schablone gefertigt und dann ein entsprechendes Stück Messingbronze zurechtgefeilt.

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    Original und Fälschung

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    In den Spanner selber noch eine Stahlhülse eingesetzt. Zugegeben - das ist der Spanner einer GPZ 400. Habe vergessen ein Bild zu machen.

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    Und damit der Spanner auch langfristig gut geschmiert ist, hat der noch eine externe Ölversorgung bekommen. Ich habe eine Stahlflex Bremsleitung hinten unten an der Ölwanne an die Hauptölleitung angeschlossen und zum Steuerkettenspanner geführt. Die Ölmenge, die durchgelassen wird, wird durch eine 0,35 mm Vergaser Standgasdüse begrenzt. Öl ist ja satt vorhanden dank der ZR 7 Pumpe.

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    Weiter gehts dann gleich mit dem Lenkkopflager Drama...

    Hallo bin wieder da - mit den Nachbarn ein paar Bier im Garten getrunken - hoffentlich bleibt der Text einigermassen Fehlerfrei...

    Ich hab den Motor dann erst einmal aus dem Rahmen gehoben, um zu schauen, wie es denn innen aussieht. In der Ölwanne waren recht wenige Ablagerungen die nicht reingehören.

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    Mal eine sinnvolle Aufgabe für einen Bitburger Kasten...

    Und dann kann man ja gleich mal weiter schauen

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    Nachdem ich das eine Nacht im Dunkeln liegen gelassen habe, sah das so aus:

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    Des Rätsels Lösung: das ist ein 6 Gang Getriebe von einer GPZ 400/ GPZ 550. Passt plug and play- man muss natürlich auch die Schaltwalze mit tauschen. Allerdings braucht man später ein 13 mm Versatzritzel weil die Getriebeausgangswelle kürzer ist. Gibt es für schlappe 140€ bei Krüger und Junginger. Ein Austausch der Ritzel auf der Welle ist nicht möglich, weil der Wellendurchmesser um 1 mm anders ist. Jetzt kommt natürlich die Frage: Hält das? Ich weiss es nicht. Ich kann nur soviel sagen: es gibt eine Reihe Leute weltweit, die die Turbo Motoren extrem getunt haben. Horst "Würstchen" aus Bremen ist mit dem originalen 5 Gang Getriebe mit gemessenen 201PS unterwegs, Tack in England hat sogar 271PS auf der Bremse gedrückt. Getriebeschäden sind schlicht unbekannt. Ich gehe davon aus - es hält. Und auf der Kupplungsseite fehlen auch 2 mm. Die Sicherungsschraube hält nicht auf der letzten Gewindeumdrehung. Trotzdem mit vorgeschriebenen Drehmoment festgezogen und mit Loctite Endfest gesichert.

    An dem ausgebauten Motor dann noch den Ventildeckel abgeschraubt, Glas Perlen gestrahlt, grundiert und mit 2K Lack neu lackiert. Leckeres Backwerk:

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    Der Deckel war natürlich vor allem ab, weil auch nach den Nockenwellen geschaut werden sollte. Und irgendwie sind dann versehentlich welche mit 8,5 statt 8,1 mm Hub hinein geraten (GPZ Wellen lagen noch im Keller rum von einem fürchterlich hingerichteten Motor. Der Vorbesitzer, ein Eisenhaufen Besitzer hatte wohl eine Handvoll Schrauben im Luftfilterkasten vergessen. Kolben und Kopf waren total hinüber).

    Zum Thema Vorbesitzer: So sah die Ölpumpe vom GPZ 400 Motor aus, aus dem ich die Getriebe Teile habe:

    20190917_185101.webp

    Ist es nicht unglaublich, das sowas noch ohne Kolbenfresser/ Lagerschäden läuft? In der Ölwanne lagen obendrein noch ein paar Ventilshims rum.
    Und wo alles auseinander ist auch gleich noch die originale Ölpumpe gegen eine ZR7S Pumpe getauscht.

    Hier mal im Vergleich, wenn man mal eine Pumpe in der Bucht schiessen will (links ZR7, rechts die alte Version):

    Oil P ZR7_01.webp


    Die ZR 7 Pumpe hat ein 20 mm breites Trochoid, das der alten Pumpen ist 16 mm breit. Es ist ratsam, gleich auch das Überdruckventil in der Ölwanne zu tauschen. Die ZR 7 Variante ist ein Kolbenventil, die alten Ventile sind ungenauere Kugelventile.

    Beim Zusammenbau habe ich statt der "Sauger Ölwannendichtung" eine Dichtung der Turbo verwendet.
    Oelwannendichtung 2.webp Ich habe die vor Jahren mal nachproduzieren lassen. Der Vorteil: bei starkem Beschleunigen oder Bremsen wird das Öl unten in der Wanne gehalten, sodaß die Pumpe auch dann noch Öl ansaugen kann.
    Zurück zum Zylinderkopf: Bei ausgebauten Nockenwellen sind zwangsläufig alle Ventile zu. Es kann also kein Dreck aus den Kanälen in den Brennraum fallen. Eine gute Gelegenheit, die Gussgrate aus den Ansaugkanälen zu entfernen:

    Vorher20190929_142346.webp Nachher:20190929_142406.webp

    Mit einem Fächerschleifer auf Akku- Bohrer gemacht. Wenn man den Kopf ausbaut und die Ventile ausbaut, geht das noch besser. Nicht polieren. Nur Grate entfernen. Polieren macht den Gasstrom meistens wieder schlechter. Problem bei meiner Vorgehensweise: Der Dreck muss absolut Restlos wieder aus den Kanälen. Mit Druckluft ausgeblasen und immer wieder Bremsenreiniger rein und wieder ausgeblasen. Zum Schluss mit Aldi Endoskop kontrolliert.
    Morgen gehts weiter!
    on the road
    Theo

    Weiter mit der Vorstellung bzw Kupplungsreparatur.

    Nachdem die Kupplung raus ist, mal schauen, wie das Innenleben aussieht. Dazu die Nietenköpfe am rückseitigen Deckel wegflexen und Deckel entfernen:

    20190827_203843.webp 20190827_185933.webp


    Und dann sieht man schnell die Ursache: riesen Soiel in den inzwischen Stein harten Kupplungsruckdämpfger Gummis. Ich habe auch schon Kupplungen gesehen, in denen die Gummis vollkommen zerbröselt waren. Das Rucken in der Kupplung führt nicht nur zum Klappern, sondern auch zu einer schlechten Funktion der Kupplung. Neigung zum Durchdrehen durch das Abreissmoment und manchmal auch hakeliges Schaltverhalten.

    Die Nieten müssen jetzt ausgepresst werden. Das geht am Besten, indem man 4 mm grosse Löcher ca 5 bis 10 mm in die Nieten bohrt (Säulenbohrmaschine, sonst wird es nicht gerade), danach kann man die Nieten mit einer Presse und 4 mm Durchtreiber ausdrücken. Man braucht recht viel Druck. Korb gut unterlegen, damit der nicht verbogen oder zerstört wird.
    Und wo kriegt man jetzt neue Gummis aus gutem Material her? Der "finnische Versuch" (Kollege aus dem internat. Turbo Forum) hatte sich nicht bewährt. Gummis aus Vulkolan altern und halten die Temperaturen im Motor nicht aus. Es gibt Neopren Gummis aus Australien vom dortigen Z650 Forum. Die werden schon mal in der Bucht inseriert, ich habe aber lange keine mehr gesehen. Und dann gibt es noch Gummis aus New York aus Viton. Siehe wieder DuTube:

    Viton Dämpfer von Steve Klose

    Am Ende des Videos wird Steves Mail Adresse eingeblendet. Diese Dämpfer habe ich auch in der Zephyr verwendet. Möglicherweise gibt es im Laufe des Jahres aber auch Dämpfer aus HNBR über das deutsche Turbo Forum. Dämpfer aus HNBR habe ich seit Jahren in der Turbo.

    20190827_194708.webp 20190828_195013.webp


    Auf dem zweiten Bild habe ich schon in die 5 mm Nietenlöcher 6 mm Gewinde geschnitten. Auch das am Besten mit Hilfe einer Säulenbohrmaschine (aber per Hand drehen) machen, um exakt gerade Gewinde zu bekommen. In dem Zusammenhang: Beim Gewindeschneiden in Aluminium besser Alkohol als "Schneidöl" verwenden. Das Ergebnis wird besser als mit Maschinenöl. Besonders bewährt hat sich antibakterielles Handgel vom Discounter mit zwei Buchstaben. Das fliest halt nicht weg....
    20190918_185533.webp

    Auf dem Bild ist die Kupplung wieder verschlossen mit einer neuen 2 mm dicken Platte und 10.9 er Inbus Senkschrauben. Die Autocad Datei für die Platte schicke ich gerne weiter, wenn jemand Interesse daran hat.

    Schluß für heute, morgen erzähle ich dann was über die Primärwelle und ein alternatives Getriebe.
    on the roadTheo

    Hallo Zephyr Gemeinde,
    meine Name ist Theo und bin seit nunmehr 14 Jahren eigentlich dem Schrauben an meiner Kawasaki 750 Turbo verfallen. Im deutschen Kawa Turbo Forum findet man mich ebenfalls unter Theo CH. Das CH kommt daher, weil ich eine Zeit in der Schweiz gewohnt habe und ich damals meinen eigenen Mitgliedsnamen irgendwie geschrottet hatte. Die Modellreihen dieser Jahre haben es mir schon immer angetan. So fährt meine Ex eine GPZ 400 M1, meine Tochter eine GPZ 1100, eine LTD 550 ist auch noch "in der Familie" und in der Garage steht noch eine Z1000 ELR im Erstbesitz - leider nicht meine.

    Im Zephyr Forum habe ich mich letzten Herbst angemeldet, weil mir eine ZR750 C1 im letzten Jahr für kleines Geld zugelaufen ist.

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    Auf dem Foto sieht das FZ ganz passabel aus, es war aber wirklich an jeder Ecke was zu machen. Unter anderem konnte ich die Zephyr günstig kaufen, weil dem Vorbesitzer der Motor zu arg klapperte. Aber "nur" typisches Kawa Klappern und Rasseln, keine kaputten Kurbelwellenlager öä.

    Also erst mal auf die Bühne und klappern orten. Neben dem typischen Steuerkettenrasseln gab es ein vernehmbares Klappern aus dem Kupplungsgehäuse. Ein für mich bekanntes Phänomen, das ich auch schon von der Turbo und der GPZ 400 kenne. Die Kupplung sollte man sich mal näher anschauen.

    20190827_182935.webp
    An der Kupplung hat schon mal jemand geschraubt - die letzte Kupplungsscheibe gehört bei diesem Gehäuse versetzt eingebaut. Was aber nichts mit dem Klappern zu tun hat und auch nicht weiter schlimm ist.


    Das Klappern kommt vom Kupplungsspiel - bei dem Alter ein typischer Schaden. Siehe DuTube Videos:


    Kupplung 1 Kupplung 2
    Die Yamaha GTS 1000, die bei DuTube als Folge Video vorgeschlagen wird, ist mein "Alltagsmotorrad". In 2018 bis Santiago de Compostela.

    Für den Ausbau der Kupplung habe ich mir dieses Spezialwerkzeug gebaut (passt auch für alle anderen 750 aus den alten Baujahren). Die Zentralmutter geht mit einem guten Pressluftschrauber dann los. Die ist Höllenfest...

    20190827_184425.webp20190827_184431.webp

    Jetzt erstmal posten und dann weiter machen - bevor ich mit meinen Wurstfingern was falsch mache...
    on the roadTheo