Hallo bin wieder da - mit den Nachbarn ein paar Bier im Garten getrunken - hoffentlich bleibt der Text einigermassen Fehlerfrei...
Ich hab den Motor dann erst einmal aus dem Rahmen gehoben, um zu schauen, wie es denn innen aussieht. In der Ölwanne waren recht wenige Ablagerungen die nicht reingehören.
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Mal eine sinnvolle Aufgabe für einen Bitburger Kasten...
Und dann kann man ja gleich mal weiter schauen
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Nachdem ich das eine Nacht im Dunkeln liegen gelassen habe, sah das so aus:
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Des Rätsels Lösung: das ist ein 6 Gang Getriebe von einer GPZ 400/ GPZ 550. Passt plug and play- man muss natürlich auch die Schaltwalze mit tauschen. Allerdings braucht man später ein 13 mm Versatzritzel weil die Getriebeausgangswelle kürzer ist. Gibt es für schlappe 140€ bei Krüger und Junginger. Ein Austausch der Ritzel auf der Welle ist nicht möglich, weil der Wellendurchmesser um 1 mm anders ist. Jetzt kommt natürlich die Frage: Hält das? Ich weiss es nicht. Ich kann nur soviel sagen: es gibt eine Reihe Leute weltweit, die die Turbo Motoren extrem getunt haben. Horst "Würstchen" aus Bremen ist mit dem originalen 5 Gang Getriebe mit gemessenen 201PS unterwegs, Tack in England hat sogar 271PS auf der Bremse gedrückt. Getriebeschäden sind schlicht unbekannt. Ich gehe davon aus - es hält. Und auf der Kupplungsseite fehlen auch 2 mm. Die Sicherungsschraube hält nicht auf der letzten Gewindeumdrehung. Trotzdem mit vorgeschriebenen Drehmoment festgezogen und mit Loctite Endfest gesichert.
An dem ausgebauten Motor dann noch den Ventildeckel abgeschraubt, Glas Perlen gestrahlt, grundiert und mit 2K Lack neu lackiert. Leckeres Backwerk:
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Der Deckel war natürlich vor allem ab, weil auch nach den Nockenwellen geschaut werden sollte. Und irgendwie sind dann versehentlich welche mit 8,5 statt 8,1 mm Hub hinein geraten (GPZ Wellen lagen noch im Keller rum von einem fürchterlich hingerichteten Motor. Der Vorbesitzer, ein Eisenhaufen Besitzer hatte wohl eine Handvoll Schrauben im Luftfilterkasten vergessen. Kolben und Kopf waren total hinüber).
Zum Thema Vorbesitzer: So sah die Ölpumpe vom GPZ 400 Motor aus, aus dem ich die Getriebe Teile habe:
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Ist es nicht unglaublich, das sowas noch ohne Kolbenfresser/ Lagerschäden läuft? In der Ölwanne lagen obendrein noch ein paar Ventilshims rum.
Und wo alles auseinander ist auch gleich noch die originale Ölpumpe gegen eine ZR7S Pumpe getauscht.
Hier mal im Vergleich, wenn man mal eine Pumpe in der Bucht schiessen will (links ZR7, rechts die alte Version):
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Die ZR 7 Pumpe hat ein 20 mm breites Trochoid, das der alten Pumpen ist 16 mm breit. Es ist ratsam, gleich auch das Überdruckventil in der Ölwanne zu tauschen. Die ZR 7 Variante ist ein Kolbenventil, die alten Ventile sind ungenauere Kugelventile.
Beim Zusammenbau habe ich statt der "Sauger Ölwannendichtung" eine Dichtung der Turbo verwendet.
Oelwannendichtung 2.webp Ich habe die vor Jahren mal nachproduzieren lassen. Der Vorteil: bei starkem Beschleunigen oder Bremsen wird das Öl unten in der Wanne gehalten, sodaß die Pumpe auch dann noch Öl ansaugen kann.
Zurück zum Zylinderkopf: Bei ausgebauten Nockenwellen sind zwangsläufig alle Ventile zu. Es kann also kein Dreck aus den Kanälen in den Brennraum fallen. Eine gute Gelegenheit, die Gussgrate aus den Ansaugkanälen zu entfernen:
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Mit einem Fächerschleifer auf Akku- Bohrer gemacht. Wenn man den Kopf ausbaut und die Ventile ausbaut, geht das noch besser. Nicht polieren. Nur Grate entfernen. Polieren macht den Gasstrom meistens wieder schlechter. Problem bei meiner Vorgehensweise: Der Dreck muss absolut Restlos wieder aus den Kanälen. Mit Druckluft ausgeblasen und immer wieder Bremsenreiniger rein und wieder ausgeblasen. Zum Schluss mit Aldi Endoskop kontrolliert.
Morgen gehts weiter!
on the road
Theo